Demenz verändert das Leben der Betroffenen stark. Für die Angehörigen ist dies häufig unverständlich und schwer zu akzeptieren. Auch das sexuelle Verhalten von Menschen mit Demenz ist von Veränderungen betroffen. Bei der Pflege von Menschen mit Demenz kann es für Irritationen sorgen und den Alltag beeinträchtigen. Welches sind mögliche Verhaltensweisen? Wie können Angehörige und Pflegekräfte ihnen begegnen? Diesen und weiteren Fragen zu „Sexualität und Demenz“ widmet sich unser Webinar. Hier können Sie sich das Webinar noch einmal ansehen. Wir freuen uns über Feedback in den Kommentaren!

Hier gibt es das Webinar als PDF zum Download.

Fragen der Teilnehmer*innen und Antworten des Webinar-Teams:

In welchen Leitlinien wird die Sexualität von Bewohner*innen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen thematisiert? Ist ein separates Konzept für eine Pflegeeinrichtung sinnvoll, dessen Inhalte ausschließlich die Sexualität von Bewohner*innen mit Demenz umfassen?

Mit Leitlinien in Pflegeeinrichtungen haben wir mögliche Handlungsempfehlungen gemeint, die von der Einrichtungsleitung gefördert und kommuniziert werden. Ein separates Konzept kann sinnvoll sein. Dieses kann den Mitarbeitenden mehr Sicherheit bei der Arbeit geben. Wichtig sind ebenfalls die persönliche Auseinandersetzung und der Austausch im Team. Eine spezielle Leitlinie zur Sexualität und Demenz in Pflegeeinrichtungen gibt es in Deutschland nach unserem Kenntnisstand nicht.

Wie gehe ich als Pflegekraft mit der Eifersucht des Partners um, wenn mich ein Patient sexuell belästigt?

Da es sich hierbei um ein sehr komplexes Thema handelt, möchten wir an dieser Stelle auf Beratungsstellen verweisen.

Eine Auflistung von Beratungsstellen finden Sie beim Wegweiser Demenz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Bundesweite telefonische Beratung erhalten Sie durch das Beratungstelefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft „Alzheimer-Telefon“ (030 – 259 37 95 14).

Im Vortrag wurden Sexualbegleiter*innen, die auf Demenz spezialisiert sind, erwähnt. Wie ist hierzu die Lage in Bayern: Gibt es entsprechend ausgebildete Fachkräfte?

Darüber, wie sich die Lage hierzu in Gesamtbayern gestaltet, können wir an dieser Stelle nicht im Detail Auskunft geben. Auf der Webseite von pro familia ist jedoch eine Liste mit Sexualbegleiter*innen verlinkt, die nach Regionen aufgegliedert ist. Hier können Sie sich einen groben Überblick verschaffen.

Außerdem ist uns bekannt, dass der Verein Kassandra e.V. mit Sitz in Nürnberg eine Fortbildung zur qualifizierten Sexualbegleitung angeboten hat. Auf der Webseite von Kassandra e.V. können Sie sich informieren und finden ebenfalls eine Liste mit den Teilnehmenden der Fortbildung.

Mittwoch, 01.07.2020, 11.00-11.30 Uhr

Anna Kirchner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin M. Sc.

Vortrag und Moderation

Kristina Holm

Wissenschaftliche Mitarbeiterin M. Sc.

Betreuung Chatroom & Fragen

Im Webinar wird erläutert, wie sich die Sexualität von Menschen mit Demenz verändern kann und welchen Einfluss dies auf das Wohlbefinden der Betroffenen haben kann. Ein weiteres Thema ist der Umgang mit sexuell unangemessenem oder herausforderndem Verhalten.

Mit der Webinar-Reihe „Science Watch LIVE“ bieten wir einen zusätzlichen Service zu unserem monatlichen Newsletter digiDEM Bayern Science Watch, in dem wir wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Demenzforschung bereitstellen.  

Vor dem Hintergrund massenhaft verbreiteter Halbwahrheiten und Fake News, aktuell zum Beispiel über das neue Corona-Virus, ist gerade jetzt evidenzbasierte Wissenschaft gefragt. Es ist wichtiger denn je, wissenschaftliche Erkenntnisse so zu vermitteln, dass sie für die Gesellschaft verständlich sind und ein Austausch darüber gefördert wird. Dazu möchten wir als digiDEM Bayern-Projektteam beitragen, jetzt auch mit digiDEM Bayern Science Wach LIVE.

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