Demenz – was ist das?

Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung der Nervenzellen im Gehirn, die zu einer allgemeinen Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten der Betroffen führt. Bei diesen Fähigkeiten handelt es sich unter anderem um die Aufmerksamkeit, die Sprache, das Denkvermögen und den Orientierungssinn. Zusätzlich können je nach Ursache weitere Symptome hinzukommen. Die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung nimmt mit steigendem Alter zu (1).

Der Abbau der Nervenzellen im Gehirn beginnt bereits lange vor dem Auftreten der ersten Symptome. In einem Vorstadium der Erkrankung bestehen leichtgradige Einschränkungen kognitiver Fähigkeiten, die sich meistens nicht auf den Alltag der Betroffenen auswirken und daher auch selten wahrgenommen werden. In diesem frühen Stadium ist oft das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Der Zustand wird als leichte kognitive Beeinträchtigung (engl. Mild Cognitive Impairment (MCI)) bezeichnet, wenn die Gehirnleistung schlechter ist als für das Alter normalerweise erwartet. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen entwickeln innerhalb von fünf Jahren eine Demenz (2).

Häufigkeiten


Häufigkeiten

In Deutschland leben epidemiologischen Studien zufolge etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Hiervon wohnen 270.000 betroffene Männer und Frauen in Bayern. Bis zum Jahr 2040 soll sich diese Zahl in Bayern auf mehr als 380.000 erhöhen.

Gesundheitskosten


Gesundheitskosten

Die durchschnittlichen gesellschaftlichen Gesamtkosten steigern sich im Verlauf der Erkrankung von ca 16.000 € bei leichter Demenz auf bis zu ca. 45.000 € bei mittelschwerer/schwerer Demenz (GERAS-Studie) pro Person pro Jahr (2016).

Angehörige


An- und Zugehörige

Im Frühstadium der Demenz wird die Versorgung hauptsächlich durch pflegende An- und Zugehörige geleistet. Deshalb betrifft Demenz nicht nur Menschen mit Demenz, sondern stets auch ihr soziales Umfeld. Mehr als 70% der pflegenden An- und Zugehörigen in Deutschland sind weiblich (BayDem).

Ländlicher Raum


Ländlicher Raum

Die Versorgung von Demenz im ländlichen Raum gestaltet sich als überaus schwierig. So ist der Zugang von Menschen mit Demenz zur zeitnahen Abklärung und Diagnostik in ländlich geprägten Regionen nur schwer oder gar nicht möglich.


1. Kurz, A., Freter, H.-J., Saxl, S., and Nickel, E. (2019). Demenz. Das Wichtigste: Ein kompakter Ratgeber. Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

2. Kressig, R. W., Rüegger-Frey, B., and Haas, J. (2010). Leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI). Alzheimer Schweiz.