Ein geringes Bildungsniveau bezeichnet einen niedrigen Grad an formaler Bildung, bei dem grundlegende Kenntnisse in wichtigen Bereichen wie Lesen, Schreiben, Mathematik und allgemeinem Wissen nur unzureichend oder gar nicht vorhanden sind.
Häufig definiert sich das geringe Bildungsniveau durch weniger als zwölf Bildungsjahren oder auf der Basis der höchsten Bildungsabschlusses (kein Abitur oder keine abgeschlossene Berufsausbildung).
Maccora, J., Peters, R., & Anstey, K. J. (2020). What does (low) education mean in terms of dementia risk? A systematic review and meta-analysis highlighting inconsistency in measuring and operationalising education. SSM-population health, 12, 100654. https://doi.org/10.1016/j.ssmph.2020.100654
Warum ist ein geringes Bildungsniveau ein Risikofaktor für Demenz?
Hintergrund: | Mit einem geringen Bildungsniveau ist die Fähigkeit kognitive Leistungen aufrechtzuerhalten geringer und dadurch der Abbau funktioneller Gehirnteile größer. |
Mechanismen: | Eine niedrige Bildung wird mit einer niedrigeren beruflichen Stellung und einer geringeren Einkommenssituation in Verbindung gebracht (z.B. geringere Möglichkeiten bei der Wahl des Wohnortes). |
Dadurch entsteht: | – ein schlechteres Gesundheitsbewusstsein, – eine eher gesundheitsschädigende Verhaltensweise, – eine niedrigere kognitive Stimulation und monotone kognitive Anforderungen über einen längeren Zeitraum am Arbeitsplatz, – und ein schlechterer Zugang zur Gesundheitsversorgung. |
Livingston G, Huntley J, Liu KY, Costafreda SG, Selbæk G, Alladi S, Ames D, Banerjee S, Burns A, Brayne C, Fox NC, Ferri CP, Gitlin LN, Howard R, Kales HC, Kivimäki M, Larson EB, Nakasujja N, Rockwood K, Samus Q, Shirai K, Singh-Manoux A, Schneider LS, Walsh S, Yao Y, Sommerlad A, Mukadam N. Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report of the Lancet standing Commission. Lancet. 2024 Aug 10;404(10452):572-628. doi: 10.1016/S0140-6736(24)01296-0. Epub 2024 Jul 31. PMID: 39096926.
Was kann ich tun?
Der Bildungsabschluss wird meistens im frühen Alter erreicht und ist daher im höheren Alter nicht mehr direkt beeinflussbar.
Dennoch gibt es Maßnahmen, die sich positiv auswirken können:
- Nutzen Sie kognitives Training (z.B. Rätselspiele) zur Steigerung Ihrer kognitiven Reserve
- Lebenslanges Lernen: Nehmen Sie aktiv an Bildungsangeboten teil, die Ihnen offenstehen. Suchen Sie nach Workshops, Vorträgen oder Kursen (z.B. an Volkshochschulen (VHS) in Ihrer Umgebung, um Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern
- Schaffen von Alltagsroutinen: Versuchen Sie, regelmäßig kognitive Stimulation in Ihren Alltag zu bringen.
1.) Gates, N. J., Rutjes, A. W., Di Nisio, M., Karim, S., Chong, L. Y., March, E., Martínez, G., & Vernooij, R. W. (2020). Computerised cognitive training for 12 or more weeks for maintaining cognitive function in cognitively healthy people in late life. The Cochrane database of systematic reviews, 2(2), CD012277. https://doi.org/10.1002/14651858.CD012277.pub3
2.) Morris-Foster JM. The Influence of Lifelong Learning on Life Satisfaction and Successful Aging in Older Adults: A Narrative Literature Review. J Gerontol Nurs. 2024 Aug;50(8):11-17. doi: 10.3928/00989134-20240702-02. Epub 2024 Aug 1. PMID: 39088052.