In der Lebensmitte können Menschen das Risiko, neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz zu entwickeln, am meisten beeinflussen. Das besagt ein neuer Bericht des Oxford Health Policy Forum.

Eine Frau, die von hinten zu sehen ist, blickt auf ein Meer.
Die Zeit in der Lebensmitte nutzen

Der evidenzbasierte Bericht: „Time matters: a call to prioritize brain health“ spricht von einem „window of opportunity“ in der Lebensmitte, in dem Menschen am ehesten dem Risiko vorbeugen können, eine neurodegenerative Krankheit wie Alzheimer oder Parkinson zu entwickeln.  Er wurde auf der Konferenz des European Health Forum Gastein am 3. Oktober 2019 vorgestellt und fasst die Erkenntnisse und Empfehlungen einer internationalen multidisziplinären Expertengruppe zusammen, zu der Ärzt*innen, Forscher*innen und Vertreter*innen aus Patientenorganisationen und Berufsgruppen gehören.

Empfehlungen einer internationalen Expertengruppe

Die Empfehlungen enthalten zum Beispiel folgende Maßnahmen:

  • Verbesserung des öffentlichen Verständnisses dafür, wie die Gesundheit des Gehirns durch den Lebensstil geschützt werden kann, z.B. durch Bewegung und gesunde Ernährung
  • Vorbereitung auf die wahrscheinlich erhöhte Nachfrage nach Gentests durch Menschen, die ihr Risiko für eine neurodegenerative Erkrankung verstehen wollen
  • Rechtzeitig den Zugang zu verfügbaren und wirksamen Behandlungen zu ermöglichen
  • Bereitstellung einer ganzheitlichen Versorgung, einschließlich Präventionsinformationen, Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützung
  • Entwicklung, Validierung und Genehmigung von Tests, Tools und Apps zur Überwachung der Gehirngesundheit

Die Experten fordern zudem eine Kampagne im Bereich der öffentlichen Gesundheit, die auf die Förderung eines „gehirngesunden Lebensstils“ abzielt, um das Risiko der Entwicklung neurodegenerativer Hirnerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zu verringern. Die Kampagne soll die bestehende Gesundheitsförderung unterstützen, indem sie betont: „Was gut für das Herz ist, ist in der Regel gut für das Gehirn“.

Der vollständige Bericht kann hier heruntergeladen werden:
http://www.oxfordhealthpolicyforum.org/reports/brain-diseases/brain-diseases-report