Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) ist ein Überbegriff für verschiedene Stoffwechselerkrankungen. Allen ist gemeinsam, dass sie zu erhöhten Blutzuckerwerten führen.

Warum ist Diabetes mellitus ein Risikofaktor für Demenz? 
Mechanismen:Diabetes und Begleiterkrankungen: Menschen mit Diabetes haben oft weitere Risikofaktoren für Demenz, wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Übergewicht Zusammengenommen sind diese Risikofaktoren auch als metabolisches Syndrom bekannt.

Gefäßschäden: Diabetes kann zu Schäden an den Blutgefäßen führen, sowohl in großen (makrovaskulär) als auch in kleinen Gefäßen (mikrovaskulär). Diese Schäden können das Gehirn schädigen und das Demenzrisiko erhöhen.

Insulinresistenz und Gehirn: Insulinresistenz, ein Merkmal von Diabetes, kann zu Veränderungen im Gehirnstoffwechsel führen und die Bildung schädlicher Proteine (Amyloid-β, Tau) fördern, die bei der Entstehung einer Alzheimer-Demenz eine Rolle spielen.

Entzündungen: Chronische Entzündungen, die bei Diabetes häufig auftreten, können ebenfalls zur Entwicklung einer Alzheimer-Demenz beitragen.
Quelle

1) https://www.alzheimers.org.uk/about-dementia/managing-the-risk-of-dementia/risk-factors-for-dementia

2) Barbiellini Amidei, C., Fayosse, A., Dumurgier, J., Machado-Fragua, M. D., Tabak, A. G., van Sloten, T., Kivimäki, M., Dugravot, A., Sabia, S., & Singh-Manoux, A. (2021). Association Between Age at Diabetes Onset and Subsequent Risk of Dementia. JAMA, 325(16), 1640–1649. https://doi.org/10.1001/jama.2021.4001

3) Xue, M., Xu, W., Ou, Y. N., Cao, X. P., Tan, M. S., Tan, L., & Yu, J. T. (2019). Diabetes mellitus and risks of cognitive impairment and dementia: A systematic review and meta-analysis of 144 prospective studies. Ageing research reviews, 55, 100944. https://doi.org/10.1016/j.arr.2019.100944


Was kann ich tun?

Basis-Therapie

  •  Umstellung des Lebensstils (so viele Risikofaktoren wie möglich angehen)
  •  Ausbildung und Schulung (zielgruppen- und themenspezifische Schulungs- und Behandlungsprogramme sowie Plasmaglukose-Selbstkontrolle)
  • Gewichtsreduktion (kann im Frühstadium des Typ-2-Diabetes zur Remission führen)
  • körperliche Aktivität und Sport
  • Ernährungstherapie und -beratung

Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Typ-2-Diabetes

  • Motivation zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung unter Berücksichtigung der bisherigen Ernährungsgewohnheiten des Patienten.
  • Verwendung von industriell verarbeiteten Lebensmitteln sollte so weit wie möglich vermieden und die Aufnahme von Saccharose begrenzt werden (Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation [WHO] < 25 g/ Tag). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den Verzehr von Mono- und Disacchariden auf < 10 %
  • Vermeidung von großen Portionen und häufigem Verzehr von fetten Lebensmitteln, z. B. fettes Fleisch,  Wurst, Käse, Backwaren, Fertigprodukte, Fast Food, Sahne, Schokolade, Chips, etc.
  • Auswahl von pflanzlichen Fetten, z. B. Öle, Nüsse, Samen.
  • Anreicherung der Mahlzeiten mit Ballaststoffen, z. B. Gemüse, frisches Obst, Vollkorngetreide.
Quelle

1.) Landgraf, R., Aberle, J., Birkenfeld, A. L., Gallwitz, B., Kellerer, M., Klein, H., Müller-Wieland, D., Nauck, M. A., Reuter, H. M., & Siegel, E. (2019). Therapy of Type 2 Diabetes. Experimental and clinical endocrinology & diabetes : official journal, German Society of Endocrinology [and] German Diabetes Association, 127(S 01), S73–S92. https://doi.org/10.1055/a-1018-9106


Überprüfen Sie Ihr Wissen:
1. Welche der folgenden Mechanismen verbindet Diabetes mit einem erhöhten Demenzrisiko?

2. Welche Maßnahme kann im Frühstadium eines Typ-2-Diabetes besonders effektiv sein, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern?

3. Welche Empfehlung zur Ernährung gilt für Menschen mit Typ-2-Diabetes?