Hörgeräte und Cochlear-Implantate beugen einem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten vor. Diesen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Hörgeräten und dem kognitiven Abbau haben Forschende der National University of Singapore und des National University Hospital in einer aktuellen Studie gezeigt.

 

Demnach sinkt das Risiko, langfristig kognitiv abzubauen, um 19 Prozent, wenn Hörgeräte getragen werden. Dies wurde innerhalb eines Nachbeobachtungszeitraumes von zwei bis 25 Jahren wissenschaftlich belegt. Verglichen wurden die Nutzer*innen von Hörgeräten dabei mit Menschen, deren nachlassendes Gehör unbehandelt blieb.

Das Risiko, langfristig kognitiv abzubauen, sinkt um 19 Prozent, wenn Hörgeräte getragen werden. Dies wurde innerhalb eines Nachbeobachtungszeitraumes von zwei bis 25 Jahren wissenschaftlich belegt.
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Verlässlicher wissenschaftlicher Überblick

Die Forschungsergebnisse basieren auf einer systematischen Übersichtsarbeit über 31 Studien mit insgesamt 137 484 Teilnehmenden. Daher stellte die Publikation einen verlässlichen Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur dar.

Untersucht haben die Forschenden auch den Zusammenhang zwischen der Wiederherstellung des Gehörs und der kurzfristigen Veränderung der Ergebnisse von kognitiven Tests. Wer Hörgeräte trug, schnitt hinsichtlich der kurzfristigen Bewertung der allgemeinen Kognition besser ab und erzielte ein um drei Prozent verbessertes Testergebnis. Dies zeigte eine sogenannte Meta-Analyse von 11 Studien mit 568 Teilnehmenden. Zum Einsatz kamen hierbei international anerkannte wissenschaftlichen Kurztests wie der Mini Mental Status-Test (MMST), der Montreal Cognitive Assessment-Test (MoCA) oder beide. 

Schwerhörigkeit behandeln

Einer der gewichtigsten und zugleich veränderbaren Risikofaktoren für Demenz ist nach Angaben der Wissenschaftler*innen Schwerhörigkeit. Deshalb ist es grundsätzlich wichtig, Patienten mit Hörverlust zu behandeln und damit das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, zu reduzieren. 

Tipp für die Praxis: Sollten Sie unter einem Hörverlust leiden oder diesen bei nahestehenden Personen bemerken, kümmern Sie sich um ein Hörgerät. Damit lässt sich das Risiko für einen geistigen Abbau senken.

Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie: Association of Hearing Aids and Cochlear Implants With Cognitive Decline and Dementia: A Systematic Review and Meta-analysis

Hier gelangen Sie zum digiDEM Bayern-Hörtest.

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