Deep Learning ist eine spezielle Art der maschinellen Informationsverarbeitung. Werden auf diese Weise zum Beispiel digitale, individuelle Sprachaufnahmen analysiert, lassen sich aus den vorhandenen Daten Rückschlüsse ziehen und Prognosen stellen. Eine Studie aus dem Jahr 2021 kommt in Punkto Demenzfrüherkennung zu interessanten Ergebnissen.

Immer öfter kommen in der Früherkennung von Erkrankungen digitale Technologien zum Einsatz. So werden zunehmend Screening-Instrumente entwickelt, bei denen Spracherkennung eine zentrale Rolle spielt. Ziel ist es, in digitalen Sprachaufnahmen Auffälligkeiten zu entdecken und damit zur Demenzfrüherkennung beizutragen. 

„Deep Learning“ ist eine spezielle Art der maschinellen Informationsverarbeitung.

Aussagekräftige Sprachaufnahmen

Ein solches Instrument für Demenzerkrankungen haben nun US-amerikanische Forscher*innen evaluiert. Sie untersuchten 1264 Sprachaufnahmen, die im Rahmen einer der bekanntesten medizinischen Studien, der sogenannten „Framingham Heart Study“ (FHS), aufgezeichnet wurden. Hierbei verfügten 483 Personen über eine normale Kognition, 451 Personen hatten leichte kognitive Beeinträchtigungen und 330 Personen eine Demenzerkrankung. Die Audioaufnahmen wurden während neuropsychologischer Tests digital aufgezeichnet und dauerten durchschnittlich 73 Minuten. Mit Hilfe von „Deep Learning“ konnten die gesammelten Aufnahmen binnen weniger Sekunden hinsichtlich des demenziellen Status der Proband*innen ausgewertet werden.

Spracherkennung kann die Demenzfrüherkennung erleichtern

Die Forscher*innen entwickelten hierfür zwei unterschiedliche Deep-Learning-Modelle. Sie fanden heraus, dass in beiden Modellen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zwischen gesunden und kognitiv beeinträchtigten Personen unterschieden werden konnte – wenn gleich dies noch nicht ideal gelang, wie die Autor*innen einräumten. Das Ergebnis zeigt jedoch, dass mit Hilfe von automatisierten, auf „Deep Learning“ basierenden Auswertungen von Sprachaufzeichnungen eine Demenzfrüherkennung möglich ist. 

Eine Einschränkung der Studie ist, dass sie allein in den USA stattfand. Die Ergebnisse sind somit nur bedingt auf andere Länder und Sprachen übertragbar. Hier ist weitere Forschung notwendig, um die Demenzfrüherkennung flächendeckend weiter zu verbessern.

Hier geht’s zur Studie:

Detection of dementia on voice recordings using deep learning: a Framingham Heart Study

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