Gedächtnisambulanzen (GDA) können maßgeblich zu einer qualifizierten Demenzdiagnostik beitragen. Da die Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen ein wichtiger Prädiktor für deren Inanspruchnahme ist, war es Ziel dieser Arbeit, die Erreichbarkeit von Gedächtnisambulanzen für Menschen mit Demenz in Bayern zu analysieren.

Die Originalpublikation finden Sie in der Fachzeitschrift: Das Gesundheitswesen

Karten und Graphiken in Farbe zum Download:

Karte zur Erreichbarkeit von GDA in Bayern

Die Mehrheit der Menschen mit Demenz in Bayern (40%; n = 93.950) lebt in Gemeinden mit einer durchschnittlichen Fahrtzeit von 20 bis 40 Minuten bis zur nächstgelegenen Gedächtnisambulanz. Knapp 7.000 Betroffene (3%) benötigen mehr als eine Stunde. Besonders Personen aus ländlichen Gemeinden müssen deutlich längere Fahrtzeiten zurücklegen, als Menschen aus städtischen Gebieten.

Szenariensimulation für die Oberpfalz

Insbesondere Personen aus den oberpfälzischen Gemeinden nahe der tschechischen Grenze müssen lange Fahrtzeiten bis zur nächsten Gedächtnisambulanz zurücklegen. Deshalb wurden vier unterschiedliche Szenarien mittels Modellen dargestellt, um den Einfluss einer potentiellen neuen Gedächtnisambulanz zu simulieren.

Fahrtzeiten zur nächsten GDA für MmD in verschiedenen Beispielszenarien in der Oberpfalz

Die Ergebnisse zeigen, dass zum Untersuchungszeitpunkt 50% der geschätzten Anzahl an Menschen mit Demenz (9.693) mehr als 40 Minuten von der nächsten Gedächtnisambulanz entfernt lebten. In Szenario b) mit einem zusätzlichen Standort in Amberg sinkt dieser Anteil auf 25% (n = 5.002) und im Fall c) mit einer neuen Gedächtnisambulanz in Weiden sogar auf 18% (3.530). Mit einer Gedächtnisambulanz in beiden Städten d) würden nur 13% der modellierten Bevölkerung mit Demenz (2.619) mehr als 40 Minuten zurücklegen müssen.

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