Gespräche zwischen Menschen mit Demenz und Robotern – bei vielen löst dieses Bild ein mulmiges Gefühl aus. Eine Studie kommt allerdings zu positiven Ergebnissen: Insbesondere durch den Einsatz von Gesprächsstrategien hätten die Probanden die Unterhaltungen mit Robotern genossen und seien sogar zu längeren Gesprächen animiert worden.

Roboter

Grundsätzlich haben Roboter nach Ansicht der Autoren das Potenzial, Menschen mit Demenz im nicht-medikamentösen Bereich zu unterstützen. Allerdings seien Gespräche mit Menschen mit Demenz häufig eine Herausforderung. Für ihre Studie, die in der Zeitschrift Dementia and Geriatric Cognitive Disorders veröffentlicht wurde, nutzten die Forscher Gesprächsstrategien, die ursprünglich für den zwischenmenschlichen Kontakt mit Menschen mit Demenz entwickelt wurden und sich dort als erfolgreich erwiesen haben. Diese Strategien implementierten sie in Roboter.

Mehr und längere Gespräche bei Implementierung von Gesprächsstrategien

Die Wissenschaftler führten ihre Analyse im A/B-Test mit zwölf Menschen mit leichter oder moderater Demenz durch, die im Mittel 80 Jahre alt waren. Diese besuchten 23 Gruppensitzungen, in denen Gesprächstherapie und Musik eingesetzt wurde, beide eingebracht von Robotern. Der Fokus der Analyse lag auf der direkten Kommunikation zwischen den Menschen mit Demenz und dem Roboter und darauf, ob sie die Intervention spürbar genossen.

Im Ergebnis äußerten sich die Menschen mit Demenz signifikant häufiger, wenn der Roboter über Gesprächsstrategien verfügte. Zudem dauerten die Gespräche länger. Darüber hinaus genossen die Betroffenen die Unterhaltungen mit dem Roboter genauso wie Musik zu hören.

Die Autoren schlussfolgern, dass der Einsatz von Gesprächsstrategien dazu beiträgt, die Interaktion zwischen Menschen mit Demenz und Robotern zu steigern. Die Ergebnisse belegen ihrer Ansicht nach, wie wichtig es ist, solche Strategien in Roboter zu implementieren, die die Pflege und soziale Stimulation von Menschen mit Demenz unterstützen.

Weitere Informationen gibt es hier:

https://www.karger.com/Article/Abstract/497801