Positive Bilanz in Memmingen: digiDEM Bayern freut sich gemeinsam mit seinem Forschungspartner, dem Verein Familiengesundheit 21 – Verein zur Förderung der Familiengesundheit e.V., über den guten Zuspruch beim 1. Demenz-Screeningtag in Memmingen. 30 Bürgerinnen und Bürger aus Memmingen nutzten die Möglichkeit, ihre Gedächtnisleistung kostenfrei überprüfen zu lassen.

„Mich hat es sehr gefreut, dass das digiDEM Bayern-Team zum ersten Mal in meiner Heimatstadt zu Gast war“, erklärt Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek.
Das digiDEM Bayern-Team beim 1. Demenz-Screeningtag in Memmingen: (v.l.n.r.) Florian Weidinger (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Lisa Laininger (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Ilona Hörath (Pressereferentin), Jana Rühl (wissenschaftliche Mitarbeiterin), digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas und Nikolas Dietzel (wissenschaftlicher Mitarbeiter). Foto: digiDEM Bayern

„Der erste Demenz-Screeningtag in Memmingen war ein echter Glücksfall. Alle unsere Testtermine waren ausgebucht, Interessierte kamen aber auch spontan zu uns“, sagt Evi Uhl, Vorständin des Vereins Familiengesundheit 21 – Verein zur Förderung der Familiengesundheit e.V. und Leiterin der Demenz-Hilfe Landkreis Unterallgäu. „Mir ist es wichtig, möglichst viele Menschen zu erreichen.“ Das digiDEM Bayern-Team war mit insgesamt sechs Personen nach Memmingen gereist und bewies erneut seine Einsatzfreude, Interessierten den Einstieg in die Demenz-Früherkennung zu ermöglichen.

„Mich hat es sehr gefreut, dass das digiDEM Bayern-Team zum ersten Mal in meiner Heimatstadt zu Gast war“, erklärt Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek. „Der gute Zuspruch beim ersten Demenz-Screeningtag in Memmingen zeigt, dass das Thema Demenz die Menschen beschäftigt.“

Was steckt dahinter?

Den Hausschlüssel verlegen oder sich nicht mehr an ein bestimmtes Wort erinnern: Ist es nur Vergesslichkeit oder steckt mehr dahinter? Einer deutschen Studie zufolge leben 60 Prozent der an Demenz Erkrankten ohne eine gesicherte Diagnose. Gleichzeitig wird die Demenz-Diagnose meist sehr spät und häufig erst bei fortgeschrittener Symptomatik gestellt.

„Viele Betroffene wissen nicht, dass sie an Demenz erkrankt sind“, sagt Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas, einer der Projektleiter von digiDEM Bayern. Der Neurologe weiß: „Mit unseren Bevölkerungsscreenings in ganz Bayern wollen wir für die Erkrankung sensibilisieren.“ digiDEM Bayern führt in allen bayerischen Regierungsbezirken regionale Bevölkerungsscreenings in ländlichen Regionen durch. Bürgerinnen und Bürger in Bayern können direkt vor Ort ihre Gedächtnisleistung kostenfrei und mit Hilfe eines wissenschaftlichen Kurztests überprüfen lassen.

Hinweise auf kognitive Beeinträchtigungen

In den Räumlichkeiten der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Versöhnungskirche Memmingen ließen 30 Personen ihre Gedächtnisleitung testen. Bei der Hälfte davon war der Befund abklärungsbedürftig. „Zeigen sich beim Demenz-Screening erste Hinweise auf kognitive Beeinträchtigungen, empfehlen wir, dringend und zeitnah eine Gedächtnisambulanz, Gedächtnissprechstunde oder Memory-Klinik aufzusuchen und sich dort sorgfältig testen und untersuchen zu lassen“, sagt Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. Hierzu kann der Hausarzt bzw. die Hausärztin wenn nötig eine Überweisung ausstellen.

Der erste Demenz-Screeningtag in Memmingen erfreute sich eines guten Zuspruchs.
Matthias Ellermann von der Seniorenfachstelle der Stadt Memmingen. Foto: digiDEM Bayern/Ilona Hörath

„Informiertes und hilfsbereites Umfeld“

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek unterstreicht: „Betroffenen und An- und Zugehörigen ist die Erkrankung oft unangenehm, sie schämen sich. Umso wichtiger ist es, Menschen mit Demenz nicht auszugrenzen, sondern an unserer Gesellschaft teilhaben zu lassen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Sie benötigen ein informiertes, tolerantes und hilfsbereites Umfeld.“

Zu diesem Umfeld gehört, so Klaus Holetschek, auch die Demenzforschung. „digiDEM Bayern ist ein Vorreiter in der Versorgungsforschung zu Demenz. Demenz-Screeningtage wie in Memmingen sind eine gute Möglichkeit, den ersten Schritt in Richtung Demenz-Früherkennung zu unternehmen und kostbare Zeit für sich und seine An- und Zugehörigen zu gewinnen.“

Forschung unterstützen

Demenz betrifft immer mehr Menschen. Die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz dauerhaft zu verbessern, ist uns eine Herzensangelegenheit.
digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas (re.) bedankte sich bei digiDEM Bayern-Forschungspartnerin Evi Uhl (Vorständin von Familiengesundheit 21 e.V., 2.v.li.) und Birgit Holetschek (Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Memmingen beim Verein Familiengesundheit 21 und Koordinatorin der “Lokalen Allianz Menschen für mit Demenz“ in Memmingen, 2.v.re.) für die tatkräftige Unterstützung. Ebenfalls mit im Bild: Nikolas Dietzel (wissenschaftlicher Mitarbeiter, li.) und Ilona Hörath (Pressereferentin). Foto: digiDEM Bayern

Wie wichtig Aufklärung ist, weiß auch Matthias Ellermann von der Seniorenfachstelle der Stadt Memmingen. Die Stadt hält ein gut durchdachtes Angebot aus Präventionsmaßnahmen und Informationen im Bereich Demenz vor. Beim Demenz-Screeningtag hat Matthias Ellermann sich persönlich vom digiDEM Bayern-Bevölkerungsscreening und dem Aufbau des digitalen Demenzregisters überzeugt. „Für uns als Stadt ist es wichtig, jede Art von Forschung zu unterstützen.“

Zu Gast beim ersten Demenz-Screeningtag in Memmingen war auch Birgit Holetschek. Sie ist Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Memmingen beim Verein Familiengesundheit 21und Koordinatorin der “Lokalen Allianz Menschen für mit Demenz“ in Memmingen. Sie sagt: „Demenz betrifft immer mehr Menschen. Die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz dauerhaft zu verbessern, ist uns eine Herzensangelegenheit. Die Demenz-Screeningtage, aber auch die digitalen Angebote von digiDEM Bayern sind deshalb von großer Bedeutung.“

„Datenspender“ gesucht

„Für uns ist es sehr wichtig, Informationen aus der Bevölkerung zu erhalten, insbesondere aus den ländlichen strukturierten Regionen Bayerns“, erläutert Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. Als kleine Forschungsgruppe benötigt digiDEM Bayern daher Forschungspartner*innen vor Ort, die bei Betroffenen Daten erheben. „Indem die Betroffenen über Ihre Situation berichten, tragen sie in Form einer persönlichen Datenspende langfristig zur Verbesserung der Versorgungsituation von Menschen mit Demenz in Bayern bei.“

Forschungspartner*innen können zum Beispiel ehrenamtlich Tätige, Mitglieder von Kirchengemeinden und Vereinen, Apotheken und Arztpraxen sein. „In Schwaben wünschen wir uns noch mehr Forschungspartner*innen, die digiDEM Bayern unterstützen und dazu beitragen, dass Wissen aus der Demenzforschung in der Region bleibt.“

Sie möchten Forschungspartner*in von digiDEM Bayern werden und haben Fragen?

Hier gelangen Sie zu häufigen Fragen: https://digidem-bayern.de/haeufige-fragen-faq/

Sehen Sie sich jetzt unsere Videos vom 1. Demenz-Screeningtag am 27. September 2023 in Memmingen an.

Evi Uhl ist Vorständin desVereins Familiengesundheit 21 – Verein zur Förderung der Familiengesundheit e.V. in Memmingen und Leiterin der Demenz-Hilfe Landkreis Unterallgäu. Sie schätzt die Zusammenarbeit mit digiDEM Bayern und die Möglichkeit, viele aktuelle Forschungsergebnisse von digiDEM Bayern an die Menschen weitergeben zu können.

Was genau tun eigentlich die digiDEM Bayern-Forschungspartner*innen? Beim Demenz-Screeningtag in Memmingen erläutert digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas ihre Aufgaben und sagt: „Sie sind das „Gesicht des digiDEM Bayern-Projektes“.

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