Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz fällt es immer schwerer, auf ihre Mundhygiene zu achten. So kann eine unzureichende Mundhygiene zum Beispiel zu einer Lungenentzündung führen. Gefragt sind dann die pflegenden An- und Zugehörigen, die Betroffenen bei der Zahnpflege besser zu unterstützen.

Die Forschenden aus den USA haben dazu eine spezielle App entwickelt, die pflegende Personen dabei unterstützen soll, bei den Betroffenen eine gesunde Mundhygiene zu erreichen und auch beizubehalten. Sie kann dabei sowohl von pflegenden An- und Zugehörigen als auch von Krankenpflegern und -assistenten in Pflegeeinrichtungen genutzt werden. Die unterschiedlichen Tests führten dabei zu positiven Ergebnissen.

Die Teilnehmenden der Pilotstudie der App berichteten etwa, dass ihnen die Bedeutung der Mundgesundheit bewusster geworden sei. „Sie erkannten auch den Wert der App bei der Identifizierung von Wissenslücken und der Bereitstellung praktischer Hilfe in realen Pflegesituationen“, heißt es in der Studie. So wüssten die App-Anwenderinnen und -Anwender nun, wie man zum Beispiel eine Zahnprothese pflegt, wie man überhaupt die Zähne richtig putzt und wie man bei Menschen mit Demenz grundsätzlich die Mundhygiene sicherstellt.

„Die App hat in verschiedenen Tests gezeigt, dass sie zur Verbesserung der Mundgesundheit von Menschen mit Demenz beitragen kann.

Michael Zeiler, digiDEM Bayern-Wissenschaftler

Gerade die professionellen Pflegekräfte unterstrichen die Bedeutung von Schulungen in der Mundpflege, den Bedarf an praktischen Hilfsmitteln wie der entwickelten App und die Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung, um die Qualität der Pflege von Menschen mit Demenz zu verbessern.

Die App stellte evidenzbasierte Informationen auf Abruf und weiterführende Links zu den Themen Mundgesundheitspflege und Mundhygieneroutinen in englischer Sprache zur Verfügung. Bilder und kurze Videos trugen dazu bei, die Fähigkeit der Teilnehmenden zu steigern, Zahnfleischbluten und andere Probleme der Mundgesundheit erkennen und darauf reagieren zu können.

Zwar sind die Studienergebnisse nicht generalisierbar, betonen die Forschenden, da die App-Tests nur in einer bestimmten geographischen Region stattfanden. Doch das Pilotprojekt erfüllte seinen Zweck, den Nutzen der App zu testen, „um eine bessere Mundgesundheitsversorgung für Menschen mit Demenz zu unterstützen.“

Tipp für die Praxis:

Erweitern Sie Ihr Wissen rund um das Thema der Mundhygiene. Dabei können Ihnen Online Angebote wie der Wegweiser Demenz helfen.

Hier gelangen Sie zur Studie.

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