In der Demenzforschung spielt sie eine besondere Rolle: Die sogenannte „Nonnenstudie“ aus den USA, an der mehr als 600 Ordensschwestern beteiligt waren, lieferte verblüffende Erkenntnisse. In unserem ersten Teil im Rahmen von digiDEM Bayern Science Watch LIVE erklären wir Ihnen die Grundlagen der „Nonnenstudie“. Hier können Sie sich das Webinar noch einmal ansehen. Wir freuen uns über Feedback in den Kommentaren!
Hier gibt es das Webinar als PDF zum Download.
Fragen der Teilnehmer*innen und Antworten des Webinar-Teams:
Bei den Teilnehmerinnen der Nonnenstudie handelt es sich um katholische Schwestern, welche Mitglieder des Ordensverbundes der School Sisters of Notre Dame sind und in den USA leben. Nach unserem Kenntnisstand ist in den veröffentlichten Studien nicht aufgeführt, ob auch deutsche Auswanderinnen darunter sind.
Inwieweit das Gebet als Mediation einen Einfluss auf die Entwicklung einer Demenz hat, wurde nach unserem Kenntnisstand nicht in der Nonnenstudie untersucht.
Die Nonnenstudie wurde von 1986 bis 2003 durchgeführt. Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgt allerdings weiterhin.
Eine allgemeine deutschsprachige Zusammenfassung der Nonnenstudie kann unter http://dzd.blog.uni-wh.de/index.html%3Fp=9977.html aufgerufen werden.
Zudem gibt es verschiedene englischsprachige Veröffentlichungen zu den Ergebnissen der Nonnenstudie, unter anderem:
- Snowdon DA (2001). Aging with Grace: What the Nun Study Teaches Us About Leading Longer, Healthier, and More Meaningful Lives. New York : Bantam Books.
- Snowdon DA (2003). Healthy aging and dementia: findings from the Nun Study.
- Danner DD, Snowdon DA, Friesen WV (2001). Positive Emotions in Early Life and Longevity: Findings from the Nun Study.
- Snowdon DA, Kemper SJ, Mortimer JA et al. (1996). Linguistic ability in early life and cognitive function and Alzheimer’s disease in late life. Findings from the Nun Study. JAMA 1996; 275: 528-532
- Stein PS, Desrosiers M, Donegan SJ et al. (2007). Tooth loss, dementia and neuropathology in the Nun study. J Am Dent Assoc 2007; 138: 1314-1322. doi: 10.14219/jada.archive.2007.0046
Zwei Veröffentlichungen, welche sich mit der Auswertung der Autobiographien der Nonnen beschäftigen sind:
- Danner DD, Snowdon DA, Friesen WV (2001). Positive Emotions in Early Life and Longevity: Findings from the Nun Study.
- Snowdon DA, Kemper SJ, Mortimer JA et al. (1996). Linguistic ability in early life and cognitive function and Alzheimer’s disease in late life. Findings from the Nun Study. JAMA 1996; 275: 528-532
Ja, es gibt auch Studien in anderen Klöstern. Beispielsweise gibt es die Deutsch-Österreichische Klosterstudie. Das Forschungsprojekt wurde von Dr. Marc Luy gegründet. Die Klosterstudie beschäftigt sich mit den Mechanismen von Gesundheit, Alterung und Lebenserwartung und besteht aus drei miteinander verknüpften Teilprojekten. Weitere Informationen über die Klosterstudie können sie der Webseite des Forschungsprojektes (https://www.cloisterstudy.eu/) entnehmen.
Mittwoch, 13.05.2020, 11.00-11.30 Uhr
Anna Kirchner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin M. Sc.Vortrag und Moderation
Nikolas Dietzel
Wissenschaftlicher Mitarbeiter M. A.Betreuung Chatroom & Fragen
In unserem zweiteiligen Webinar lernen Sie die bekannte „Nun Study“ (Nonnenstudie) aus Minnesota (USA) kennen. Dabei handelt es sich um eine Studie, an der über 600 Ordensschwestern der „School Sisters of Notre Dame“ beteiligt waren. Die „Nonnenstudie“ liefert für die Demenzforschung vor allem aufgrund ihrer langen Laufzeit – knapp 20 Jahre – und der weitestgehend gleichartigen Lebensbedingungen der Ordensschwestern spannende Ergebnisse.
Hier finden Sie unser zweites Webinar über die „Nonnenstudie“: „Was wir von den Nonnen hinsichtlich gesunden Alterns lernen können – The Nun Study (Teil 2)“
Mit der Webinar-Reihe „Science Watch LIVE“ bieten wir einen zusätzlichen Service zu unserem monatlichen Newsletter digiDEM Bayern Science Watch, in dem wir wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Demenzforschung bereitstellen.
Vor dem Hintergrund massenhaft verbreiteter Halbwahrheiten und Fake News, aktuell zum Beispiel über das neue Corona-Virus, ist gerade jetzt evidenzbasierte Wissenschaft gefragt. Es ist wichtiger denn je, wissenschaftliche Erkenntnisse so zu vermitteln, dass sie für die Gesellschaft verständlich sind und ein Austausch darüber gefördert wird. Dazu möchten wir als digiDEM Bayern-Projektteam beitragen, jetzt auch mit digiDEM Bayern Science Wach LIVE.
Danke fuer die Info