Forschende aus Korea haben Faktoren identifiziert, die die Belastung von pflegenden An- und Zugehörigen beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielt das Zusammenwirken von biologischen, psychologischen und sozialen Merkmalen.

Meist stützen Forschende sich auf subjektive Berichte von pflegenden An- und Zugehörigen von Menschen mit Demenz, wenn sie deren empfundene Belastung, die durch die Pflegetätigkeit entsteht, erforschen möchten. Die Erfassung physiologischer Merkmale wie zum Beispiel genetische Veranlagung, Geschlecht und Alter ist dabei meist nicht berücksichtigt.

So gehören zu den psychologischen Faktoren zum Beispiel verstärkte Symptome einer Depression bei der Pflegeperson und psychologische und verhaltensbezogene Symptome der demenzkranken Person. Dies erkläre einen großen Teil der Belastung.
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Ziel einer im Oktober 2025 publizierten Studie aus Korea war es deshalb, Faktoren zu identifizieren, die die Belastung von pflegenden An- und Zugehörigen beeinflussen – unter Berücksichtigung von biologischen, psychologischen und sozialen Merkmalen und deren Zusammenspiel. 

Gründe für die Belastung

So gehören zu den psychologischen Faktoren zum Beispiel verstärkte Symptome einer Depression bei der Pflegeperson und psychologische und verhaltensbezogene Symptome der demenzkranken Person. Dies erkläre einen großen Teil der Belastung. Je stärker diese psychologischen Faktoren ausgeprägt sind, desto mehr belastet fühlen sich die pflegenden Angehörigen.

Biologische, also körperliche Faktoren bei der an Demenz erkrankten Person können ebenfalls zum Tragen kommen. So hängt ein hoher Wert eines bestimmten Entzündungsstoffes im Körper des Erkrankten damit zusammen, dass die Pflegeperson sich stärker belastet fühlt. Demgegenüber zeigte die Studie, dass eine lange Gesamtschlafzeit des erkrankten Menschen mit einer verringerten Belastung der Pflegepersonen verbunden ist.

Bedeutung individualisierter Maßnahmen

Diese Ergebnisse unterstreichen, so heißt es in der Studie, die Bedeutung individualisierter Maßnahmen, die sowohl biologische als auch psychologische Faktoren berücksichtigen, um die Belastung der pflegenden An- und Zugehörigen zu verringern und eine bessere Pflege gewährleisten zu können. Zudem können diese Maßnahmen durch die Entlastung der Pflegepersonen auch das Altern zu Hause unterstützen. Dies bedeutet, dass Menschen mit Demenz in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

Insgesamt 75 Paare aus Menschen mit Demenz und ihren Pflegepersonen nahmen an der Studie teil. Um die Einflussfaktoren erfassen und auswerten zu können, wurden Schweißpflaster, Fragebögen und das Verfahren der Aktigraphie genutzt, das Aktivitäts- und Ruhephasen beim Menschen objektiv feststellt.

Tipp für die Praxis: Unterstützungsangebote können helfen, die verschiedenen Belastungsfaktoren anzugehen und die Pflegebelastung zu reduzieren. Fachstellen für pflegende An- und Zugehörige und andere Beratungsangebote können helfen, Orientierung hinsichtlich der vielen Unterstützungsangebote zu geben. Nutzen Sie auch unseren digitalen Fragebogen „digiDEM Bayern DEMAND®“ und empfehlen Sie ihn weiter. Er hilft pflegenden An- und Zugehörigen, die eigenen Versorgungsbedarfe zu erkennen, wenn der Pflegebedarf von Menschen mit Demenz steigt. Hier gelangen Sie zum Fragebogen „digiDEM Bayern DEMAND®“.

Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie:

Determinants of burden among family caregivers of persons with dementia: Observational study using multiple monitoring methods

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