Kinder, die chronisch und mehrfach erkrankt sind, haben als Erwachsene ein höheres Risiko, an Alzheimer-Demenz und anderen Demenzformen zu erkranken. Dies trifft, so haben Forschende aus China herausgefunden, auf Menschen im mittleren und hohen Lebensalter zu.

Multimorbidität tritt häufig bei älteren Menschen auf. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen nimmt jedoch auch die Anzahl an Kindern, die an mehreren Krankheiten zugleich leiden, zu. Bislang kaum erforscht ist jedoch der Zusammenhang zwischen Erkrankungen im Kindesalter und Demenzen aller Art, die im späteren Leben auftreten. 

Chronische Multimorbidität im Kindesalter war mit einem höheren Risiko für das Auftreten von Alzheimer-Demenz und anderen Demenzformen im mittleren bis hohen Alter verbunden.
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Mehr als 135.500 Teilnehmende

In ihrer Übersichtsarbeit haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten von mehr als 135.500 Teilnehmenden ab 50 Jahren ausgewertet, die über einen Zeitraum von durchschnittlich acht Jahren beobachtet wurden. Multimorbidität im Kindesalter wurde dabei als das Vorliegen von mindestens zwei Erkrankungen gleichzeitig definiert. Die Altersgrenze der erkrankten Kinder lag bei 15/16 Jahren, in der Studie wurden acht chronische Krankheiten berücksichtigt, die bei Kindern diagnostiziert worden waren. Genutzt haben die Forschenden Daten aus drei großen, national repräsentativen Studien aus Europa, England und den USA. In den drei Studien waren wiederum die Daten von Teilnehmenden aus 31 Ländern analysiert worden. 

Das wichtigste Ergebnis der im Mai 2025 veröffentlichten Studie: Chronische Multimorbidität im Kindesalter war mit einem höheren Risiko für das Auftreten von Alzheimer-Demenz und anderen Demenzformen im mittleren bis hohen Alter verbunden. Dies galt insbesondere bei früh einsetzenden Demenzen, also bis zu einem Alter von 65 Jahren. Bei Menschen mit einer spät einsetzenden Demenz, also bei Erkrankten ab 65 Jahren, war der Effekt geringer.

Migräne, Epilepsie und psychische Störungen im Kindesalter

Unter den einzelnen chronischen Erkrankungen im Kindesalter waren es Migräne, Epilepsie und psychische Störungen, die mit der Entwicklung einer Demenz am stärksten in Zusammenhang standen.Die Forschungsergebnisse unterstreichen, so die Forschenden, die Bedeutung der Prävention von Kinderkrankheiten, insbesondere neuropsychiatrischer Erkrankungen, um die Belastung durch Demenzerkrankungen im Alter zu verringern.

Tipp für die Praxis:  Wer in seiner Kindheit bis zu einem Alter von 16 Jahren multimorbid erkrankt war, sollte auf seine kognitive Gesundheit achten und ein besonderes Augenmerk auf die Demenz-Risikofaktoren legen.  

Hier geht’s zur Studie:

Lifelong associations between childhood multimorbidity and early-onset and late-onset dementia: A multi-cohort study

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