Einsamkeit und soziale Isolation sind wichtige Themen für Menschen fortgeschrittenen Lebensalters. Dies gilt insbesondere bei einer Demenzerkrankung, die häufig immer noch mit dem Gefühl der Stigmatisierung verbunden ist. Aber nicht nur die Betroffenen selbst können unter dem Alleinsein leiden. Auch die pflegenden An- und Zugehörigen können im Rahmen der Pflege mit Einsamkeit und sozialer Isolation konfrontiert werden. Wie viele pflegende An- und Zugehörige betroffen sind und welche Faktoren dies beeinflussen, haben sich Forschende aus China angeschaut.

Die Wissenschaftler haben dazu alle verfügbaren Studien aus 10 wissenschaftlichen Datenbanken im Rahmen einer sogenannten systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse zusammengefasst. Insgesamt wurden Informationen zu 11.134 pflegenden An- und Zugehörigen aus 17 verschiedenen Ländern berücksichtigt.

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Mehr als die Hälfte der pflegenden An- und Zugehörigen ist einsam

50,8% der pflegenden An- und Zugehörigen gaben an, unter Einsamkeit zu leiden. 37,1% fühlten sich zudem sozial isoliert. Ein wesentlicher Faktor, der das Auftreten von Einsamkeit und sozialer Isolation beeinflusste, war das Pflegesetting. Es gab aber auch länderspezifische Unterschiede.

Die Forschenden schlussfolgerten, dass „politische Entscheidungsträger und Gesundheitsdienstleister der Entwicklung von gezielten Maßnahmen und Unterstützungssystemen Vorrang einräumen sollten, um Einsamkeit und soziale Isolation in dieser gefährdeten Bevölkerungsgruppe zu verringern.“

Tipp für die Praxis: Sollten Sie unter Einsamkeit oder sozialer Isolation leiden, suchen Sie sich professionelle Hilfe. Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Unterstützungsangebote, die im Rahmen der Pflege für Entlastung sorgen können.

Hier geht’s zur Studie:

Loneliness and social isolation among informal carers of individuals with dementia: A systematic review and meta-analysis

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