Rund ein Drittel der Parkinson-Erkrankten ist von einer Demenz betroffen. Dies erfordert eine individualisierte Behandlung, gerade dann, wenn zum Beispiel motorische oder psychische Symptome und kognitive Beeinträchtigungen auftreten. 

Rund ein Drittel der Parkinson-Erkrankten ist von einer Demenz betroffen. Um die spezifischen Bedürfnisse der Patienten und ihrer Pflegenden mit einer individualisierten Behandlung und Nachsorge gezielt zu berücksichtigen, ist eine gründliche Erstbeurteilung nötig. Dabei ist, so schreiben die Autor*innen des Welt Alzheimer Berichts 2022, auch die Überprüfung der kognitiven und psychiatrischen Symptome unerlässlich. 

Depressionen, Angstzustände oder Psychosen treten bei der Parkinson-Demenz besonders häufig auf.
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Unterschiedliche Symptome behandeln

Zu berücksichtigen sind dabei unterschiedliche Symptome: zum Beispiel motorische und psychiatrische Symptome, kognitive Beeinträchtigungen, Störungen des Schlafverhaltens und autonome Funktionsstörungen wie etwa Schwindel. Manche der Behandlungsmaßnahmen sind jedoch wissenschaftlich noch nicht vollständig belegt.

Als erforscht gelten Maßnahmen, mit denen motorische Symptome bei Parkinson-Demenz behandelt werden können. Hierbei kann die medikamentöse Behandlung allerdings weniger wirksam sein und zu mehr unerwünschten Wirkungen sowie einer größeren Medikamentenresistenz führen. Von zusätzlichem Nutzen können nicht-pharmakologische Ansätze wie Physiotherapie und Sprach- und Beschäftigungstherapien sein. 

Neuropsychiatrische Symptome

Depressionen, Angstzustände oder Psychosen treten bei der Parkinson-Demenz besonders häufig auf. Über die Behandlung mit Antipsychotika speziell für Menschen mit Parkinson-Demenz gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Studien. Wie die Autor*innen berichten, ist der Einsatz von Antipsychotika bei Parkinson-Demenz mit einem hohen Risiko von Nebenwirkungen und einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden. Eine Pharmakotherapie sei nicht immer angebracht. Ein neuartiger Wirkstoff ist Pimavanserin, den die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA zur Behandlung von Psychosen bei Morbus Parkinson freigegeben hat.

Schlafstörungen

Wer bei Parkinson-Demenz an Schlafstörungen leidet, benötigt ebenfalls eine optimale Behandlung, die individuell auf die ausgeprägte Symptomatik und Diagnose zugeschnitten ist. Benzodiazepine, also Wirkstoffe, die das Zentrale Nervensystem dämpfen, sollten hierbei mit Vorsicht eingesetzt werden. Sie werden mit einem erhöhten Risiko für Stürze, Delirium und kognitiven Verschlechterungen in Verbindung gebracht. 

Autonome Funktionsstörungen

Nur wenige klinische Studien gibt es zur Behandlung von autonomen Symptomen bei Parkinson-Demenz, zu denen etwa niedriger Blutdruck gehört. Hier werden drei Maßnahmen empfohlen: eine Ernährungsumstellung, die Überprüfung der aktuellen Medikation und Änderungen des Lebensstils. Es empfiehlt sich, eine Diätassistenz einzubinden und auch Strategien zur Vorbeugung von Stürzen zu entwickeln.

Den Originalbeitrag finden Sie im Welt Alzheimer Report 2022 auf den Seiten 327 bis 329.

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