Anlässlich des 24. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (DKVF) in Hamburg hat digiDEM Bayern zu seinem wissenschaftlichen Symposium eingeladen. Auf dem Campus des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE), wo der DKVF vom 22. bis 24. September 2024 stattfand, präsentierten die digiDEM Bayern-Forschenden aktuelle Forschungsergebnisse.

An der Veranstaltung des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) nahmen mehr als 1.100 Versorgungsforschende, Interessierte sowie Patientinnen und Patienten teil – eine Rekordzahl. In diesem Jahr stand der Kongress unter dem Leitthema „Zukunftskompetenz für ein resilientes Gesundheitssystem“. Demografischer Wandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel, Klimawandel, Pandemien und kriegerische Auseinandersetzungen – angesichts der großen Herausforderungen müsse das Gesundheitssystem resilienter werden, hieß es auf dem Kongress, damit auch zukünftig eine gute Versorgung zum Nutzen von Patientinnen und Patienten gewährleistet werden könne.
Neue Denkansätze und Perspektiven
Dazu wollte der Kongress neue Denkansätze und Perspektiven für die Gesundheitsversorgung der Zukunft in Deutschland diskutieren und Lösungen aufzeigen. „Dies ist in jeder Hinsicht gelungen“, sagte Kongresspräsident Prof. Dr. Horst Christian Vollmar, Vorstandsmitglied im Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) und Leiter der Abteilung für Allgemeinmedizin an der Ruhr-Universität Bochum. „Wir müssen lernen, die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir erarbeiten, so zu erklären, dass sie allgemeinverständlich sind und ihre Notwendigkeit klar wird.“
Acht digiDEM Bayern-Vorträge

Gerade für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ist der DKVF eine wichtige Plattform, um sich zu vernetzen und die wissenschaftliche Arbeit vorzustellen. Auf dem digiDEM Bayern-Symposium konnten sich die Zuhörenden dabei einen umfassenden Überblick über die intensive Forschung bei digiDEM Bayern verschaffen. Unter dem Titel „digiDEM Bayern: Ergebnisse aus einem Demenzregister“ zeigte das digiDEM Bayern-Team, welche Erkenntnisse sie aus der Erhebung von Langzeitdaten gewonnen haben. Moderiert wurde das digiDEM Bayern-Symposium von Projektleiter Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas im Wechsel mit Dr. Nikolas Dietzel.
Facettenreich und fundiert
So referierte Lisa Laininger über Demenz-Screening als regionales Versorgungsangebot zur Demenzfrüherkennung, während Jana Rühl über Stadt-Land-Unterschiede in der Demenzdiagnostik sprach. Zum Zukunftsthema Digitalisierung und speziell über Demenz-Screening per App trug digiDEM Bayern-Wissenschaftlerin Anne Keefer die Ergebnisse von Dr. Michael Zeiler vor. Anne Keefer befasste sich auch mit einem Thema, das viele bewegt: Autofahren bei Seniorinnen und Senioren mit kognitiven Beeinträchtigungen. Über die „Soziale Isolation bei Menschen mit Demenz“ hingegen informierte Lea Dütsch. Im Vortrag von Florian Weidinger ging es um „Geschlechterunterschiede in der informellen Pflege von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen“. Nicht zuletzt präsentierte Dr. Nikolas Dietzel seine Forschungsergebnisse über die „Zeit von der Demenzdiagnose bis zum Heimübertritt“. Ergebnisse aus dem Demenzregister zum Aspekt „Zeit von der Demenzdiagnose bis zum Tod“ stellte Sina Degirmenci vor.

Versorgungsforschung der Zukunft
In den zahlreichen anderen Veranstaltungen war zum Beispiel zu erfahren, dass immer mehr pflegende An- und Zugehörige digitale Technologien nutzen. Dieses Forschungsfeld werde mehr und mehr erforscht, die „digitale Gesundheitskompetenz“ müsse in Lehre und Forschung gestärkt werden. Vorgestellt wurden auch Versorgungsmodelle vor, die eine evidenzbasierte und werteorientierte Versorgung älterer Menschen ermöglichen. Zu den weiteren Themen gehörten zum Beispiel der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Gesundheitsversorgung und wie Gesundheitswesen und Gesellschaft optimal auf künftige Gesundheitskrisen vorbereitet werden können.
