Hintergrund: Demenzerkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und stellen eine bedeutende Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Die Diagnose dieser Erkrankungen erfolgt jedoch oft erst in fortgeschrittenen Stadien. Ein gezieltes Screening per App könnte eine wirksame Strategie darstellen, um kognitive Beeinträchtigungen frühzeitig zu entdecken, so dass eine weiterführende Diagnostik und Behandlung rechtzeitig eingeleitet und eine gesundheitliche Versorgungssorgeplanung erfolgen werden kann [1].
Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, einzelne digitale und analoge Subtestungen miteinander zu vergleichen. Dies soll die Validität von digiDEM-SCREEN im Vergleich zu etablierten Testverfahren weiter untersuchen und mögliche Unterschiede oder Übereinstimmungen in der Aussagekraft aufzeigen
Methode: Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische Querschnittsstudie in Bayern. Die Teilnehmenden sind Menschen mit leichten kognitiven Einschränkungen (MCI), Menschen mit leichter bis moderater Demenz und kognitiv gesunde Menschen. Alle Tests werden dabei innerhalb einer Visite und in randomisierter Reihenfolge durchgeführt. Zur Validierung wurde die App digiDEM SCREEN mit der CERAD Testbatterie verglichen. Die demenzspezifische neuropsychologische Testbatterie CERAD (Consortium to Establish a Registry for Alzheimer’s Disease) ist ein etabliertes Instrument zur Beurteilung der kognitiven Leistung. digiDEM‑SCREEN ist eine neu entwickelte App, die als digitaler, orientierender Kurztest dient und ähnliche kognitive Bereiche untersucht [2]. Der Zusammenhang zwischen den Ergebnissen der eingesetzten Instrumente wird mittels des Pearson-Korrelationskoeffizient berechnet. Im Detail werden Trail Making Test A und B, Figuren Abzeichnen und Wortliste wiedererkennen und die jeweiligen digitalen Pendants betrachtet.
Ausblick: Diese Studie zielt darauf ab, das Potenzial eines digitalen kognitiven Kurztests zu validieren und dessen Relevanz für die praktische Anwendung zu verstärken. Der Vergleich der Einzelwerte beider Instrumente wird eine fundierte Grundlage für die zukünftige Integration digitaler Methoden in die routinemäßige kognitive Diagnostik liefern.
Literaturverzeichnis:
1 DGB e.V. & GDPPN e.V. S3-Leitlinie Demenzen, Version 5.0 2025.
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/038-013 (letzter Zugriff: 14 März 2025).
2 Zeiler M, Dietzel N, Kammerer K, Frick U, Pryss R, Heuschmann P, Prokosch HU, Graessel E, Kolominsky-Rabas PL. Digital screening tool for the assessment of cognitive impairment in unsupervised setting-digiDEM-SCREEN: study protocol for a validation study. BMJ Open. 2025 Jan 11;15(1):e087256. doi: 10.1136/bmjopen-2024-087256. PMID: 39800401.
2025-08-28_PPTX_DKVF_TMTVERGLEICH_FINALVortrag vorgestellt auf dem 24. Deutschen Kongress der Versorgungsforschung am 23.09.2025
Michael Zeiler
