Eines der weltweit am häufigsten eingesetzten Herbizide ist Glyphosat. Das Pestizid bekämpft speziell in der Landwirtschaft unerwünschtes Unkraut. Andererseits steht Glyphosat in der Kritik, bei Menschen eine nervenschädigende Wirkung hervorzurufen. Chinesische Forschende stellten jüngst eine Studie vor mit dem Ergebnis: die Glyphosatbelastung könnte mit eingeschränkten kognitiven Funktionen bei älteren Menschen verbunden sein.
Für den Zusammenhang zwischen Glyphosat und kognitiven Beeinträchtigungen bei älteren Menschen wurden bisher nur begrenzte wissenschaftliche Belege erbracht. Deshalb hat es sich ein chinesisches Forscherteam zum Ziel gesetzt, den Zusammenhang zwischen der Glyphosatbelastung im Urin und kognitiven Beeinträchtigungen bei älteren Erwachsenen in den USA zu untersuchen. Ihre Forschungsergebnisse haben sie im Januar 2024 vorgestellt. Ihre Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Glyphosatbelastung „mit einer verminderten kognitiven Funktion bei älteren Menschen verbunden sein könnte“.
Erhöhte Glyphosatwerte
Die Forschenden wiesen bei 83,9 Prozent der Studienteilnehmenden Glyphosat im Urin nach. Untersucht wurden die Personen außerdem mit Hilfe von neuropsychologischen Tests, mit denen normalerweise kognitive Defizite von Menschen mit Demenz wissenschaftlich erfasst werden. Basierend auf zwei Tests (dem CERAD Delayed Recall-Test (DR) und dem Animal Fluency (AF)-Test), die bestimmte kognitive Fähigkeiten anzeigen, war das Risiko einer Schädigung um 52 bzw. 69 Prozent bei denjenigen erhöht, bei denen Glyphosat im Urin nachgewiesen wurde. Bei der Anwendung zweier anderer, ähnlicher Tests (Immediate Recall-Test (IR) des Consortium to Establish a Registry for Alzheimer’s Disease (CERAD) und Digit-Substitutionstest (DSST)) konnte jedoch kein Zusammenhang hergestellt werden.
An der Studie nahmen 465 ältere Erwachsene teil, die im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES-Umfrage) identifiziert wurden. Das Ergebnis muss weiter überprüft werden, um mehr über den wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen kognitiven Leistungseinschränkungen und Glyphosat im Körper zu erfahren.
Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie:
