Hintergrund: Bisher wurde der Fähigkeit von Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) oder Demenz (MmD), demenzbezogene Informationen zu erkennen und zu verstehen, wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Allgemeinen sind verschiedene soziodemografische Eigenschaften der suchenden Person wichtige Faktoren dafür, wie relevant die Suchenden verschiedene Informationsquellen einschätzen. Einer der wichtigsten Faktoren ist hierbei die Schulbildung des Suchenden.
Fragestellung: Welche Relevanz sprechen MmD verschiedenen Quellen für Gesundheitsinformationen zu und bestehen Unterschiede hinsichtlich der Schulbildung der Betroffenen?
Methode: Datengrundlage ist die multizentrische, prospektive Registerstudie „Digitales Demenzregister Bayern – digiDEM Bayern“. In die Auswertung wurden Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen (MCI) und leichter bis moderater Demenz aus Bayern eingeschlossen. Die insgesamt acht Informationsquellen wurden von den Betroffenen anhand einer Likert-Skala mit den Werten unwichtig (1) bis sehr wichtig (5) bewertet. Die Schulbildung wurde anhand der Frage nach dem höchsten Schulabschluss mit sechs Stufen erhoben. Die Gruppenunterschiede für jede Informationsquelle wurden mithilfe einfaktorieller Varianzanalysen (ANOVA) ausgewertet.
Implikationen für Versorgung: Die Vermittlung von demenzbezogenen, bzw. allgemeinen Gesundheitsinformationen sollte für MmD vor allem durch An- und Zugehörige oder medizinische Fachkräfte erfolgen. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass eine breite Streuung von Informationen über verschiedene Quellen sinnvoll ist, da die Relevanz der verschiedenen Quellen von vielen soziodemografischen Faktoren abhängig ist, wie beispielsweise der Schulbildung.
2023-10-05_DKVF_PS15_ID-542_WEIDINGERVortrag vorgestellt auf dem 22. Deutschen Kongress der Versorgungsforschung am 05.10.2025
Florian Weidinger
