Hintergrund: Die leitliniengerechte Versorgung von Menschen mit Demenz stellt für unser Gesundheitssystem eine Aufgabe mit hoher Public Health Relevanz dar. Der Zugang zum Versorgungssystem hängt für Menschen mit Demenz unter anderem maßgeblich von ihrem Wohnort ab, da die Dichte an Fachärzten regional erheblich variieren kann.

Fragestellung: Wie verhält sich die räumliche Verteilung der Demenzprävalenz in Bezug auf die Facharztdichte von Neurolog*innen, Nervenärzt*innen und Psychiater*innen in Bayern?

Methode: Datengrundlage für die Auswertungen sind Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) auf Ebene der Postleitzahlen aus dem Jahr 2020. Als Demenz wurde das Vorliegen einer gesicherten Diagnose in mindestens einem Quartal mit den ICD-Codes F00-F03 definiert. Für die Analysen der Lage und Besiedelung des Wohnorts der Patient*innen sowie des sozioökonomischen Status wurden die Informationen über die Postleitzahlgebiete aggregiert und mittels Geographischem Informationssystem (GIS) kartiert. Zur Kategorisierung der räumlichen Lage und Besiedelung wurden die Raumtypen 2010 des BBSR herangezogen. Der Deprivationsstatus wurde mittels „German Index of Multiple Deprivation“ (GIMD) ermittelt.

Implikationen für Versorgung: Angesichts der demographischen Entwicklungen ist ein ausreichender Zugang für alle Betroffenen unabhängig von ihrem Wohnort dringend geboten. Durch die Identifizierung von Versorgungsungleichheiten können Strategien entwickelt werden, um allen Betroffenen im Rahmen der Demenzversorgung einen adäquaten Zugang zu Fachärzt*innen zu ermöglichen.

2023-10-04_Praesentation_DKVF_JRUe

Vortrag vorgestellt auf dem 22. Deutschen Kongress der Versorgungsforschung am 05.10.2025

Jana Rühl

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