Die Erhebung von Krankheitsdaten über lange Zeiträume ist die Grundlage für eine wissenschaftlich abgesicherte Gesundheitsversorgung. Insbesondere bevölkerungsbasierte Registerdaten ermöglichen die systematische Erfassung von Krankheitsverläufen bei chronischen Erkrankungen. Auch die Versorgung von Menschen mit Demenz und deren pflegenden An- und Zugehörigen kann von Registerdaten ganz entscheidend profitieren.  So werden in Demenzregistern Informationen über die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung von Demenzerkrankungen erfasst, analysiert und dem Gesundheitswesen zur Verfügung gestellt. Daraus lassen sich unter anderem neue Erkenntnisse für Diagnostik, Therapie und Versorgung ableiten. 

Eine wesentliche Vorreiterrolle bei Demenzregistern spielen die skandinavischen Länder. So wurde beispielsweise im Jahr 2007 das norwegische Demenzregister (NorCog) ins Leben gerufen. Auch in Schweden und Finnland werden in Demenzregistern seit Jahrzehnten Informationen über Demenzerkrankungen systematisch zusammengetragen und analysiert. Gleiches geschieht auch in Bayern: Das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern) erhebt bereits seit 2020 Informationen zur Versorgungssituation von Menschen mit Demenz und deren pflegenden An- und Zugehörigen und wertet diese kontinuierlich aus.

Prof. em. Dr. med. Knut Engedal ist Gründer des Norwegischen Demenzregisters (NorCog). Des Weiteren war er Professor für Alterspsychiatrie an der Universität Oslo. Als renommierter Demenzexperte war er langjähriger Leiter der Gedächtnisambulanz und der Demenzforschungsgruppe des Universitätsklinikums Oslo. Professor Engedal gilt als Vordenker, der die Bedeutung von Demenzregistern für die evidenzbasierte Verbesserung der Demenzversorgung und deren internationales Vernetzungspotenzial erkannt und gefördert hat. Im kommenden Webinar wird Professor Engedal die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von Demenzregistern darstellen.

Dienstag, 28.01.2025, 11:00 – 11:45 Uhr

Anne Keefer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin M.Sc.

Moderation

Florian Weidinger

Florian Weidinger

Wissenschaftlicher Mitarbeiter M.Sc.

Chatroom und Betreuung

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