Wie bedeutend es ist, in jungen Jahren und während der Schwangerschaft nicht zu rauchen, unterstreicht eine neue Studie chinesischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Wer bereits in der frühen Jugend mit dem Rauchen angefangen hat, entwickelte auch früher eine Demenz. Zudem konnten die Forschenden einen Zusammenhang herstellen zwischen Rauchen in der Schwangerschaft und dem Risiko, eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln.
Allein in Europa rauchen 8,1 Prozent der Frauen während der Schwangerschaft; in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zünden sich mindestens 50 Millionen erwachsene Raucher bereits vor dem 15. Lebensjahr ihre erste Zigarette an.
Welche Rolle spielt das Alter bei Beginn des Raucher-Lebens mit Blick auf die Entwicklung einer Demenz, insbesondere einer Alzheimer-Demenz und einer vaskulären Demenz? Welche Auswirkungen hat es hinsichtlich des Demenzrisikos, wenn eine Mutter während der Schwangerschaft raucht? Zur Beantwortung dieser Frage werteten Forschende aus China Daten von 411.000 Personen aus; die Daten stammten aus einer medizinischen Datenbank in Großbritannien.
Demenzbeschleuniger Zigarette
Die Forschenden kommen zu dem Ergebnis, dass das Alter, in dem mit dem Rauchen begonnen wurde, mit dem Zeitpunkt des Auftretens einer Demenz verknüpft war. Wer bereits in der Kindheit mit dem Rauchen begann, beschleunigte die Entwicklung einer Demenz. Damit hatten auch Menschen zu rechnen, die in der Jugend und im Erwachsenenalter weiterhin regelmäßig rauchten. Ein früheres Raucheralter war also mit einem früheren Einsetzen einer Demenz verbunden.
Die Forschenden fanden dafür eine Reihe von Erklärungsansätzen: Zum einen könne aktives Rauchen in jungen Jahren die Lungenfunktion reduzieren, was die Entwicklung von Demenz zum Beispiel durch Entzündungen und Stoffwechselstörungen fördert. Zum anderen haben die Forschenden festgestellt, dass frühes Rauchen das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, aufgrund genetischer Veränderungen erhöhen kann. Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Alter, in dem man mit dem Rauchen anfing, und Alzheimer-Demenz gebe es jedoch nicht.
Rauchen in der Schwangerschaft
Ebenfalls ein hohes Risiko, eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln, hatten jene, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchten. Rauchen in der Schwangerschaft zeigte dabei einen beschleunigenden Effekt auf den Zeitpunkt des Demenzbeginns bei den Nachkommen. „Die Ergebnisse zeigten zwar eine genetische Verbindung zwischen Rauchen in der Schwangerschaft und dem Auftreten einer Alzheimer-Demenz. Äußere Umstände im weiteren Lebenslauf wie zum Beispiel gesunde Ernährung und körperliche Aktivität können das Demenzrisiko, das durch Rauchen in der Schwangerschaft erhöht wurde, jedoch auch wieder etwas verringern“, heißt es in der Studie.
In ihrer Studie unterstreichen die Forschenden daher die Bedeutung von Präventionsstrategien, insbesondere von Anti-Raucher-Programmen. Die Forschenden empfehlen, dass die Prävention von Demenz möglicherweise früher beginnen müsse.
Tipp für die Praxis: Sowohl die Lungengesundheit als auch die kognitive Gesundheit profitieren davon, nicht mit dem Rauchen anzufangen oder es zeitnah einzustellen.
Hier geht’s zur Studie: