Ob Vorhofflimmern ein Risikofaktor für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz ist, wird derzeit unter Medizinern intensiv debattiert. Ist die Therapie von Herzrhythmusstörungen ein vor Demenz schützender Faktor? Und welche Therapieformen – Rhythmuskontrolle oder Pulssenkung – sind dabei effektiver? Auf diese Fragen haben Forschende aus China eine Antwort gefunden. 

Erschienen ist ihre Studie im Februar 2024 in der international bekannten Fachzeitschrift Age and Ageing. Die chinesischen Forschenden kommen hinsichtlich der Behandlung von Vorhofflimmern zu dem Schluss: Sogenannte Rhythmuskontrollstrategien, insbesondere die sogenannte Ablation, sind wirksam beim Schutz der kognitiven Funktion, der Verringerung des Demenzrisikos und somit der Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern.

Ob Vorhofflimmern ein Risikofaktor für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz ist, wird derzeit unter Medizinern intensiv debattiert.
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Bereits zuvor deuteten immer mehr Hinweise darauf hin, dass Vorhofflimmern als ein Risikofaktor für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz zu betrachten ist. Dies gilt selbst dann, wenn keine Schlaganfälle vorliegen und es auch nicht zu sogenannten thromboembolischen Ereignissen kommt, also Blutgerinnsel zum Verschluss eines Blutgefäßes führen.

Vielversprechende Behandlung mit geringeren Risiken

Deshalb verfolgten die Forschenden das Ziel, die Wirksamkeit von Rhythmuskontrollstrategien bei Patienten mit Vorhofflimmern im Hinblick auf die kognitiven Funktionen und das Demenzrisiko zu bewerten. Studien, Analysiert wurden 14 Studien, in denen bis einschließlich Mai 2023 die Zusammenhänge zwischen Rhythmuskontrollstrategien, Pulssenkung und kognitiven Funktionen untersucht worden sind. Die Anzahl der Studienteilnehmenden betrug 193.830. Unter den rhythmuskontrollierten Strategien ist die Ablation eine „vielversprechende Behandlung, die mit geringeren Risiken für eine allgemeine Demenz, eine Alzheimer-Krankheit und eine vaskuläre Demenz verbunden war“, schreiben die Forschenden.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass Patienten, die sich einer solchen Ablation unterzogen haben, im Vergleich zu Patienten ohne Ablation eine bessere Kognition aufwiesen.

Tipp für die Praxis: Bei der Behandlung von Vorhofflimmern (Rhythmuskontrollstrategien oder Pulssenkung) sollten kognitive Funktionen und Demenzprävention berücksichtigt werden. Die Ablation zur Behandlung der Rhythmuskontrolle sollte in der klinischen Praxis besonders in Betracht gezogen werden.

Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie:

Effects of rhythm-control and rate-control strategies on cognitive function and dementia in atrial fibrillation: a systematic review and meta-analysis

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