Wie wirksam sind nicht-medikamentöse Behandlungen, um bei Menschen mit Demenz Schmerzen zu lindern? Eine gemeinsame Studie von Universitäten in Taiwan, Indonesien und Vietnam kommt zu überraschenden Ergebnissen.
Obwohl Menschen mit Demenz oft Schmerzen haben, bleiben sie häufig unbehandelt. Neben der klassischen Behandlung mit Schmerzmitteln stehen auch nicht-medikamentöse Interventionen zur Verfügung. Wird den Betroffenen eine Behandlung ohne Medikamente zu teil, stellt sich oft die Frage nach der Wirksamkeit der Schmerzbehandlung.
Forschende von insgesamt vier Universitäten in Taiwan, Indonesien und Vietnam fanden nun heraus: Vier bis acht Wochen nach der Schmerzbehandlung hatten sich die Schmerzen reduziert. In der Übersichtsarbeit wurden 12 Studien analysiert, an denen insgesamt 989 Menschen mit Demenz teilnahmen. Veröffentlicht wurde die Arbeit im August 2023 im Journal of Clinical Nursing.
Im Fokus lagen Behandlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die Aromatherapie, spielerische Aktivitäten, Singen oder die Pflege mit Hilfe eines Roboters. Die genaue Wirksamkeit und auch wie oft die Interventionen angewendet werden sollten, ist, so die Forschenden, noch nicht ausreichend untersucht worden.
Bedeutsam für die klinische Praxis
Dennoch sind die Studienergebnisse insbesondere für die klinische Praxis von Bedeutung, indem sie Ärzt*innen als Leitfaden dienen kann, wenn eine nicht-medikamentöse Schmerzbehandlung in Betracht gezogen wird. Zudem könnten die Behandlungsmethoden im klinischen Alltag verbessert werden.
Auch wenn in der Studie Langzeitdaten fehlen, raten die Forschenden dazu, eine Schmerzbehandlung ohne Medikamente in Betracht zu ziehen. Demnach können Behandelnde je nach Gesundheitszustand der Betroffenen und je nach den klinischen Standards diese Form der Schmerzlinderung unterteilt nach Art, Dauer und auch der Dauer der Nachsorge anbieten.
Tipp für die Praxis: Nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, um Schmerzen zu lindern, eignen sich gut als nebenwirkungsarme Ergänzung zur herkömmlichen Schmerztherapie.
Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie: