Mit dem „digiDEM Bayern Präventionscoach®“ stellt das Digitale Demenzregister Bayern (digiDEM Bayern) ein Online-Angebot zur Reduzierung des persönlichen Demenzrisikos vor. Der „digiDEM Bayern Präventionscoach®“ ist ein innovativer digitaler Wegweiser für einen gesunden Lebensstil und kann dazu beitragen, das Risiko einer Demenzerkrankung zu senken. Neben zahlreichen wissenschaftlich abgesicherten Informationen rund um Demenzrisikofaktoren steht der Präventionscoach mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Tipps zur Demenzprävention und ein kurzweiliges Wissensquiz runden das kostenfreie Angebot ab. Das Ziel von digiDEM Bayern ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden An- und Zugehörigen im häuslichen Umfeld zu verbessern. Gefördert wird digiDEM Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP).

Warum eigentlich ist Diabetes Mellitus ein Risikofaktor für Demenz? Die Antwort darauf hält der digitale Präventionscoach in allgemeinverständlicher Sprache bereit. So kann die Stoffwechselerkrankung zu Schäden an Blutgefäßen führen, was wiederum Schädigungen des Gehirns hervorrufen kann. Die Folge: Das Risiko, eine Demenz zu entwickeln, steigt.

Neben zahlreichen wissenschaftlich abgesicherten Informationen rund um Demenzrisikofaktoren steht der Präventionscoach mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um die eigene Gesundheit geht.
Foto: Shutterstock

14 Risikofaktoren

Der Präventionscoach umfasst insgesamt 14 Risikofaktoren: niedriges Bildungsniveau, Hörverlust, Bluthochdruck, Rauchen, Adipositas, Depression, Bewegungsmangel, Diabetes Mellitus, übermäßiger Alkoholkonsum, Hirnverletzungen, Luftverschmutzung, soziale Isolation, hoher LDL-Cholesterin-Wert sowie Sehverlust. Untersucht und zusammengefasst wurden die Risikofaktoren von der wissenschaftlich anerkannten Lancet Commission on dementia prevention, intervention, and care. Die internationale Fachkommission von Demenzexperten hat diese neu überarbeitete Liste im Juli 2024 vorgestellt. 

Demenzrisiken sind beeinflussbar

„Die 14 Faktoren werden mit 45 Prozent aller Demenzerkrankungen in Verbindung gebracht“, erläutert Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. Der Neurologe ist einer der Projektleiter von digiDEM Bayern. „Wer die Risikofaktoren für Demenz kennt und weiß, wie sie sich beeinflussen lassen, kann selbst aktiv dazu beitragen, das Risiko einer Demenzerkrankung zu senken.“ So gilt zum Beispiel auch ein hoher LDL-Cholesterin-Spiegel als Risikofaktor. „Das Demenzrisiko lässt sich um sieben Prozent reduzieren, wenn man durch eine gesunde Ernährung den Cholesterin-Spiegel senkt“, sagt Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas.

Der digiDEM Bayern-Präventionscoach ist ein innovativer digitaler Wegweiser für einen gesunden Lebensstil und kann dazu beitragen, das Risiko einer Demenzerkrankung zu senken.
Grafik: digiDEM Bayern/nach Livingston et al. 2024

Orientierung für jede Lebensphase 

Zu besseren Orientierung sind die Risikofaktoren anschaulich in die Form eines Lebenszyklus eingeordnet. Denn in der frühen, der mittleren und der späten Lebensphase des Menschen kommen unterschiedliche Risikofaktoren zum Tragen. So ist zum Beispiel der Hörverlust im mittleren Lebensalter der größte Risikofaktor für die Entstehung einer Demenz. Rauchen oder soziale Isolation erhöhen dagegen in der späten Lebensphase die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung.

Praktische Tipps für den Alltag

Bei jedem Risikofaktor informiert der „digitale“digiDEM Bayern Präventionscoach®“ kurz und kompakt über dessen Ursache und über die Zusammenhänge bei der Entstehung einer Demenz. Darüber hinaus hält das neue digiDEM Bayern-Angebot zahlreiche Tipps bereit, was jeder persönlich tun kann, um sein Demenzrisiken zu reduzieren. „Mit wenig Aufwand lässt sich für die eigene geistige Gesundheit viel erreichen“, weiß Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas.

Kurzweiliges Wissensquiz

Den Präventionscoach rundet ein kurzweiliges Wissensquiz mit je drei Fragen und Antwortmöglichkeiten zu jedem Risikofaktor ab. „Neu erworbenes Demenz-Wissen zu überprüfen ist ein wichtiger Baustein, um die eigene Gesundheitskompetenz zu stärken und frühzeitig für die Erkrankung sensibilisiert zu sein“, betont Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas.

Der „digiDEM Bayern Präventionscoach®“ steht ab sofort hier https://digidem-bayern.de/praeventionscoach/ zur Verfügung.

Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie.

Livingston G, Huntley J, Liu KY, Costafreda SG, Selbæk G, Alladi S, Ames D, Banerjee S, Burns A, Brayne C, Fox NC, Ferri CP, Gitlin LN, Howard R, Kales HC, Kivimäki M, Larson EB, Nakasujja N, Rockwood K, Samus Q, Shirai K, Singh-Manoux A, Schneider LS, Walsh S, Yao Y, Sommerlad A, Mukadam N. Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report of the Lancet standing Commission. Lancet. 2024 Aug 10;404(10452):572-628. doi: 10.1016/S0140-6736(24)01296-0. Epub 2024 Jul 31. PMID: 39096926.

Weitere Informationen über Präventionsmöglichkeiten und Maßnahmen zur individuellen Resilienzförderung gibt es im Mitschnitt des digiDEM Bayern Science Watch LIVE-Webinars „Demenzprävention und Resilienzförderung“ (Stand: September 2023), das in der digiDEM Bayern-Mediathek hier zu finden ist.

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