Für viele Menschen sind kalorienfreie Süßstoffe eine willkommene Alternative zum Zucker, speziell für Menschen, die auf ihr Gewicht achten oder die an Diabetes leiden. Eine neue Studie aus Brasilien wirft einen Blick auf die möglichen Folgen, die der Konsum von Zuckerersatzstoffen und Süßungsmitteln für die geistige Leistung hat.
Die Forscherinnen und Forscher untersuchten über einen Zeitraum von acht Jahren den Zusammenhang zwischen dem Konsum künstlicher und kalorienarmer Süßstoffe und dem geistigen Leistungsvermögen. An der Studie nahmen 12.772 Erwachsene aus ganz Brasilien mit einem Durchschnittsalter von knapp 52 Jahren teil – die Mehrheit davon waren Frauen.
Aspartam, Saccharin & Co.

Die Angaben der Teilnehmenden wurden in drei Studienphasen zwischen 2008 und 2019 erfasst. Mittels eines Ernährungsfragebogens wurde der tägliche Konsum von sieben Süßstoffen ermittelt, die meist in hochverarbeiteten Lebensmitteln wie zum Beispiel Limonaden und manchen Desserts enthalten sind: Aspartam, Saccharin, Acesulfam K, Erythrit, Xylit, Sorbit und Tagatose. Gleichzeitig haben die Forschenden regelmäßig kognitive Tests durchgeführt, um das Gedächtnis, die Sprachfähigkeit und die allgemeine geistige Leistungsfähigkeit zu messen.
Beschleunigter kognitiver Abbau
Das Forschungsergebnis war deutlich: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Konsum von künstlichen und kalorienarmen Süßstoffen und Zuckeralkoholen langfristig schädliche Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen haben kann.“ Der Konsum der Süßungsmittel war demnach mit einem schnelleren Rückgang der Kognition verbunden, insbesondere in den Bereichen Gedächtnis und Wortflüssigkeit, also die Fähigkeit, viele Wörter schnell und flexibel aus dem Gedächtnis abzurufen.
Ausgeprägt war der Zusammenhang auch bei Menschen mit Diabetes.
Das Alter ist entscheidend
Interessant ist, dass das Alter der Studienteilnehmenden eine wichtige Rolle spielte. Denn bei älteren Teilnehmenden ab 60 Jahren zeigte sich kein vergleichbarer Zusammenhang.
In ihrer Studie wiesen die Forschenden auf Einschränkungen hin, die es zu beachten gilt. So wurden die Ernährungsdaten von den Teilnehmenden selbst berichtet und im Verlauf der Studie fielen manche Teilnehmenden aus. Dies könne möglicherweise zu Verzerrungen der Studienergebnisse führen.
Tipp für die Praxis: Wer seiner geistigen Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte auf kalorienarme und kalorienfreie Süßungsmittel besser verzichten und lieber zu natürlichen Alternativen wie zum Beispiel Honig greifen. Für alle, die Süßes mögen, empfiehlt sich ein maßvoller Genuss.Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie:
Hier geht’s zur Zusammenfassung der Studie:
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