Zu einem Vortrag und Informationsgespräch in ganz besonderen Rahmen reisten Prof. Dr. med. Elmar Gräßel und Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas in die bayerische Landeshauptstadt München. Im Maximilianeum, dem Sitz des bayerischen Parlaments, sprachen die beiden digiDEM Bayern-Projektleiter über das aktuelle Thema „Versorgung von Menschen mit Demenz in Bayern“.

Die digiDEM Bayern-Projektleiter waren gerne der Einladung des Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath gefolgt, der sie in seiner Funktion als Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege begrüßte. „digiDEM Bayern ist bereits jetzt das größte Demenzregister in Deutschland“, sagte Bernhard Seidenath. „Nichts ist für Politiker entscheidender als aktuellste Informationen aus erster Hand zu gewinnen.“ Zahlreiche Abgeordnete aus Niederbayern, der Oberpfalz und Schwaben lauschten am Rande der Plenarsitzung des Bayerischen Landtages am 07. März 2023 den Ausführungen der beiden Projektleiter.

Ernstzunehmende Herausforderung

"digiDEM Bayern ist bereits jetzt das größte Demenzregister in Deutschland", sagte Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im bayerischen Landtag.
Nach dem Vortrag über Demenzversorgung in Bayern trafen Sie sich zum Selfie: (v.l.) Bernhard Seidenath, MdL und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege und die beiden digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. med. Elmar Gräßel und Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas.

Insbesondere in den ländlichen Regionen in Bayern stellt die Versorgung von Menschen mit Demenz eine ernstzunehmende Herausforderung dar. „Die pflegenden Angehörigen sind oft ganz auf sich allein gestellt und einer massiven Belastungssituation ausgesetzt, mit ungünstigen Auswirkungen auf alle Beteiligte“, betonte der Abgeordnete Bernhard Seidenath. 

Mit Unterstützung des Bayerischen Landtages hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) im Jahr 2019 das Versorgungsforschungsprojekt „Digitales Demenzregister Bayern – digiDEM Bayern“ gestartet. digiDEMBayern zielt darauf ab, die Versorgung von Menschen mit Demenz insbesondere in den ländlichen Regionen in Bayern zu verbessern und die pflegenden Angehörigen zu unterstützen.

Datenerfassung in ländlichen Regionen wichtig

Der kontinuierliche Ausbau des bayerischen Demenzregisters ist dabei die tragende Säule von digiDEM Bayern. Unterstützt werden die Wissenschaftler*innen dabei von Forschungspartner*innen und Projektassistenzen aus allen bayerischen Regierungsbezirken. Für deren Engagement sprachen Prof. Dr. med. Elmar Gräßel und Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas ihren Dank aus. „Seit Beginn der Erhebungen wurden die anonymisierten Daten von derzeit rund 1.200 Betroffenen und ihren pflegenden An- und Zugehörigen im Register erfasst und zu ihrem Versorgungsbedarf befragt“, erläuterte Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. Co-Projektleiter Prof. Dr. med. Elmar Gräßel sagte: „Im Sinne einer vorausschauenden gesundheitspolitischen Versorgungsplanung sind gerade Informationen aus ländlich geprägten Regionen von großer Bedeutung.“

Gleichwertige Lebensverhältnisse sicherstellen

Trotz intensiver Bemühungen liegen in manchen Regionen, weiß Bernhard Seidenath, „gar keine oder nur sehr spärliche Informationen zur Versorgungssituation von Menschen mit Demenz vor.“ Um die Versorgungssituation bei Menschen mit Demenz langfristig zu verbessern und gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern sicherzustellen, seien etwa mehr Daten aus Niederbayern, der Oberpfalz und Schwaben notwendig.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert