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Psychosoziale Interventionen

in der Demenzbehandlung





digiDEM Bayern-Sonderreihe zur

Bayerischen Demenzwoche 2023





Heute in Teil 10:

KOGNITIVES TRAINING / KOGNITIVE STIMULANZ

bei DEMENZ

Titelbild digiDEM Bayern
Liebe Leserin, lieber Leser,

in unserer Sonderreihe anlässlich der Bayerischen Demenzwoche 2023 stellen wir Ihnen heute eine weitere psychosoziale Intervention in der Demenzbehandlung vor.

Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse beim Lesen!

Herzliche Grüße

Ihr
digiDEM Bayern-Team





Kognitives Training / kognitive Stimulanz bei Demenz
von Nikolas Dietzel, M.A.

Was ist kognitives Training / kognitive Stimulation?
Kognitives Training ("Gehirntraining") umfasst das Training bestimmter Funktionen des Gedächtnisses und anderer Denkfähigkeiten wie etwa Orientierungs- und Aufmerksamkeitsvermögen. Dies geschieht in der Regel durch eine Übung oder ein Computerspiel, aber auch andere Freizeitbeschäftigungen wie Kreuzworträtsel und Sudoku gelten als kognitives Training. Kognitives Training ist nicht so individuell zugeschnitten wie die kognitive Rehabilitation und hat sich nicht als genauso wirksam erwiesen. Übungen zum kognitiven Training sind im Internet, auf Spielkonsolen und in Smartphone-Anwendungen ("Apps") verfügbar.
Die kognitive Stimulationstherapie ist eine Gruppentherapie, die dazu dient, die Kommunikationsfähigkeit, das Denken und das Gedächtnis einer Person zu stärken. Demgegenüber ist die individuelle kognitive Stimulationstherapie in Form einer standardisierten Anleitung erhältlich und kann gemeinsam mit einer anderen Person im privaten Umfeld durchgeführt werden.

Für wen eignet sich kognitives Training / kognitive Stimulation?
Kognitives Training ist für jede*n geeignet, die/der sein Gehirn aktiv halten möchte und Spaß an Gehirntrainingsspielen und Rätseln/Puzzeln hat, einschließlich Menschen mit Demenz.
Die kognitive Stimulationstherapie richtet sich an alle, bei denen eine leichte bis mittelschwere Demenz diagnostiziert wurde.

Welche wissenschaftlichen Belege gibt es für die Wirksamkeit von kognitivem Training / kognitiver Stimulation?
Die Ergebnisse der Übersichtsarbeiten (englisch: Systematic Reviews) zeigen, dass kognitives Training und kognitive Stimulation günstige Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung haben können.
So hatten Menschen, die kognitives Training erhalten haben, einige Vorteile bzgl. der allgemeinen Kognition, genauso wie bei spezifischeren kognitiven Fähigkeiten, wie z. B. dem Sprachfluss. Diese Verbesserungen konnten für einige Monate anhalten (siehe Referenz 1.).
Daneben belegten Wissenschaftler*innen, dass sich die kognitive Stimulation vorteilhaft auf das Gedächtnis und die anderen Denkfähigkeiten von Menschen mit Demenz sowie auf deren Lebensqualität auswirken kann (siehe Referenz 2.).



Referenzen
1. Bahar-Fuchs A, Martyr A, Goh AM, Sabates J, Clare L (2019).
Cognitive training for people with mild to moderate dementia. Cochrane Database Syst Rev.; (3): CD013069.
Weblink zur Veröffentlichung: https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD013069.pub2/full/de#CD013069-abs-0006

2. Woods B, Aguirre E, Spector AE, Orrell M. (2012).
Cognitive stimulation to improve cognitive functioning in people with dementia. Cochrane Database Syst Rev.; (2): CD005562.
Weblink zur Veröffentlichung: https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD005562.pub2/full/de#CD005562-abs-0008
Aufruf zur Studienteilnahme:
Das Demenz-Forschungsprojekt digiDEM Bayern zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Menschen mit Gedächtnisbeeinträchtigungen oder Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Dafür suchen wir weiterhin Teilnehmende in ganz Bayern:
  • Forschungspartner: Als Forschungspartner befragen Sie Betroffene im Verlauf von drei Jahren zu ihrer Versorgungssituation. In Frage kommen zum Beispiel Beratungsstellen, Fachstellen für pflegende Angehörige, Arztpraxen oder Gedächtnisambulanzen. Sie können die Befragungen aber auch als Einzel-Person durchführen. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Betroffene: Sie leiden unter Gedächtnisproblemen oder bemerken dies verstärkt bei einem Angehörigen? In persönlich geführten Befragungen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Situation zu schildern. Tragen Sie aktiv dazu bei, die Versorgungssituation nachhaltig zu verbessern. Weitere Informationen gibt es hier.

Über digiDEM Bayern

Das Forschungsprojekt ist eine Kooperation von:
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