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digiDEM Bayern SPECIAL EDITION

2022_10_26 Alzheimer Europe Banner_2 von Webseite
Liebe Leserin, lieber Leser,

aktuelle Meldungen aus der Demenz-Forschung – dafür ist unser digiDEM Bayern Science Watch Newsletter weithin bekannt. Unser Ziel ist es, Sie umfassend über neueste Forschungserkenntnisse zu informieren. Mit unser SPECIAL EDITION soll dies noch aktueller geschehen.

Nach langer Pause fand im Oktober und unter dem Motto "Building bridges" die internationale Konferenz Alzheimer Europe 2022 statt, mittlerweile zum 32. Mal. Wir von digiDEM Bayern haben dort unsere eigenen Wissenschaftsergebnisse dem internationalen Publikum vorgestellt und vom Fachpublikum viel Beifall erhalten.

Doch wir haben auch neueste Erkenntnisse aus anderen Ländern mitgebracht. Unsere Kolleg*innen haben viele spannende Vorträge rund um das Thema Demenz gehört. Die Auswahl, was wir ihnen exklusiv präsentieren, ist uns nicht leichtgefallen.

In der zweiten Ausgabe unserer kleinen, aber feinen SPECIAL EDITION-Reihe haben unsere Kolleg*innen Nikolas Dietzel und Alina Baumgartner wichtige Erkenntnisse kurz und knapp zusammengefasst.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit den neuesten Forschungserkenntnissen!

Herzliche Grüße
Ihr digiDEM Bayern-Team




Demenzprävention in der Bevölkerung – Wege der Informationsvermittlung
von Nikolas Dietzel, M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei digiDEM Bayern

40% der Risikofaktoren für eine Demenzerkrankung sind modifizierbar. Das Risiko einer Demenzerkrankung kann also durch eine Anpassung des Lebensstils reduziert werden. In einer randomisiert kontrollierten Studie (RCT) hat ein niederländisches Forschungsteam um den Neurologen Professor Edo Richard untersucht, wie man Menschen am besten erreichen und das Bewusstsein für eine Reduzierung von Risikofaktoren schärfen kann. 2725 Personen über 65 Jahre mit Demenzrisiko erhielten entweder Zugang zu einer interaktiven und angeleiteten e-Health-Plattform (Behandlungsgruppe) oder zu einer „Schein-Plattform“ im Sinne einer Placebo-Behandlung ohne Interaktionsmöglichkeit und Anleitung (Kontrollgruppe). Die Nutzung der e-Health-Plattform (Behandlungsgruppe) führte, gemessen nach 18 Monaten, zu einer Verbesserung des Lebensstils, insbesondere bei Personen mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status, also genau jene, die ein besonders hohes Demenzrisiko aufweisen.

Originaltitel: Primary prevention of dementia - what is the way forward?

Autor des Abstracts: Edo Richard, Radboud University Medical Centre



Zusammenhang zwischen Hörschädigung und kognitiven Störungen – eine Verlaufsstudie über 12 Jahre
von Alina Baumgartner, M.Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei digiDEM Bayern

Bisher ist wenig über den kognitiven Verlauf von Personen mit Hörbeeinträchtigungen bekannt. Ein holländisches Forschungsteam untersuchte daher den zeitlichen Zusammenhang zwischen einer bereits vorhandenen sowie einer neu aufgetretenen Hörschädigung und kognitiven Veränderungen über einen Zeitraum von 12 Jahren. Diese Studie zeigt, dass sowohl eine bereits bestehende als auch eine neu aufgetretene Hörschädigung eine kognitive Verschlechterung bei Erwachsenen im Alter von 24 bis 82 Jahren begünstigen kann. Diese kann durch soziale Isolation und Einsamkeit begünstigt werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Verschlechterung im Laufe der Zeit allmählich entwickelt.

Originaltitel: Cognitive trajectories in prevalent and incident hearing impairment: A 12-year follow-up of the Maastricht Ageing Study (MAAS)

Autor*innen: Lion Soons – Maastricht Universität, Niederlande; Kay Deckers – Maastricht Universität, Niederlande; Martin van Boxtel – Maastricht Universität Niederlande; Sebastian Köhler – Maastricht Universität, Niederlande



Unser Foto zeigt das digiDEM Bayern-Team auf der 32. Alzheimer Europe Konferenz vom 17. bis 19. Oktober 2022 in Bukarest:
digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas (2. v. re.) und die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen (v. l.) Nikolas Dietzel, Anne Keefer, Michael Zeiler, Jana Rühl, Florian Weidinger und Alina Baumgartner.

2022_10_17_digiDEM Gruppenfoto Bukarest_bearbeitet_IHO_Fotoverweis digiDEM Bayern
Aufruf zur Studienteilnahme:
Das Demenz-Forschungsprojekt digiDEM Bayern zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Menschen mit Gedächtnisbeeinträchtigungen oder Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Dafür suchen wir weiterhin Teilnehmende in ganz Bayern:
  • Forschungspartner: Als Forschungspartner befragen Sie Betroffene im Verlauf von drei Jahren zu ihrer Versorgungssituation. In Frage kommen zum Beispiel Beratungsstellen, Fachstellen für pflegende Angehörige, Arztpraxen oder Gedächtnisambulanzen. Sie können die Befragungen aber auch als Einzel-Person durchführen. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Betroffene: Sie leiden unter Gedächtnisproblemen oder bemerken dies verstärkt bei einem Angehörigen? In persönlich geführten Befragungen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Situation zu schildern. Tragen Sie aktiv dazu bei, die Versorgungssituation nachhaltig zu verbessern. Weitere Informationen gibt es hier.

Über digiDEM Bayern

Das Forschungsprojekt ist eine Kooperation von:
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