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digiDEM Bayern SPECIAL EDITION

2022_10_26 Alzheimer Europe Banner_2 von Webseite
Liebe Leserin, lieber Leser,

aktuelle Meldungen aus der Demenz-Forschung – dafür ist unser digiDEM Bayern Science Watch Newsletter weithin bekannt. Unser Ziel ist es, Sie umfassend über neueste Forschungserkenntnisse zu informieren. Mit unser SPECIAL EDITION soll dies noch aktueller geschehen.

Nach langer Pause fand im Oktober und unter dem Motto "Building bridges" die internationale Konferenz Alzheimer Europe 2022 statt, mittlerweile zum 32. Mal. Wir von digiDEM Bayern haben dort unsere eigenen Wissenschaftsergebnisse dem internationalen Publikum vorgestellt und vom Fachpublikum viel Beifall erhalten.

Doch wir haben auch neueste Erkenntnisse aus anderen Ländern mitgebracht. Unsere Kolleg*innen haben viele spannende Vorträge rund um das Thema Demenz gehört. Die Auswahl, was wir ihnen heute ganz exklusiv präsentieren, ist uns nicht leicht gefallen.

In der ersten Ausgabe unserer kleinen, aber feinen SPECIAL EDITION-Reihe haben unsere Kolleg*innen Anne Keefer und Florian Weidinger wichtige Erkenntnisse kurz und knapp zusammengefasst.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit den neuesten Forschungserkenntnissen!

Herzliche Grüße

Ihr digiDEM Bayern-Team




Neueste Erkenntnisse aus dem World Alzheimer Report 2022
von Anne Keefer, M.Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei digiDEM Bayern

Wendy Weidner, Leiterin von Forschung und Publikationen bei Alzheimer's Disease International, hat aktuelle Zahlen aus dem World Alzheimer Report 2022 vorgestellt. In diesem Jahr fokussiert der World Alzheimer Report auf das Thema „Leben nach der Diagnose: Der Weg zu Behandlung, Pflege und Unterstützung“.

So wurden zum Beispiel zwischen Mai und Juni 2022 1.669 pflegende Angehörige aus 68 Ländern, 893 professionell Pflegende aus 69 Ländern und 365 Menschen mit Demenz aus 41 Ländern online befragt. Eines der Ergebnisse war, dass eine überraschend hohe Anzahl an Menschen mit Demenz angaben, dass sie nach der Diagnose keine weitere Beratung zu Unterstützungsleistungen erhalten haben. In Ländern mit höherem Einkommen haben dies 37 Prozent der Menschen mit Demenz angegeben, in Ländern mit niedrigem Einkommen sogar 55 Prozent.

Originaltitel: World Alzheimer Report 2022: the global experience of post-diagnosis support

Autor*innen: Wendy Weidner - Alzheimer's Disease International, United Kingdom; Chloe Benoist - Alzheimer's Disease International, United Kingdom; Chris Lynch - Alzheimer's Disease International, United Kingdom



Mangelnde Fortschritte bei der Umsetzung nationaler Demenzpläne
von Florian Weidinger, M. Sc., Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei digiDEM Bayern

Im Jahr 2017 haben die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Antwort auf die weltweit rasante Zunahme von Demenzen gemeinsam einen globalen Aktionsplan verabschiedet. Als zentrale Maßnahme wurde die Einführung nationaler Demenzpläne in allen Mitgliedsstaaten bis 2025 festgelegt. Seitdem prüft der internationale Dachverband Alzheimer´s Disease International jährlich den Fortschritt des globalen Aktionsplans.

Während in Bayern bereits 2013 eine Demenzstrategie implementiert wurde, gibt es derzeit weltweit insgesamt nur 48 nationale Demenzpläne (Stand 2022). Lediglich 20 Prozent der WHO Mitgliedsstaaten haben bisher einen Plan entwickelt. Dies ist weit entfernt von der Zielsetzung, bis 2025 einen Anteil von 75 Prozent zu erreichen. Aktuell entwickeln 22 Staaten einen Plan. Vor diesem Hintergrund fordern die Autor*innen die bisher untätigen Staaten jetzt zum Handeln auf, um die ursprünglich gesetzten Ziele einhalten zu können.

Originaltitel: From Plan to Impact V - progress towards the targets of the WHO Global action plan on dementia

Autor*innen: Lewis Arthurton - Alzheimer's Disease International; Chris Lynch - Alzheimer's Disease International; Wendy Weidner - Alzheimer's Disease International



Unser Foto zeigt das digiDEM Bayern-Team auf der 32. Alzheimer Europe Konferenz vom 17. bis 19. Oktober 2022 in Bukarest:
digiDEM Bayern-Projektleiter Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas (2. v. re.) und die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen (v. l.) Nikolas Dietzel, Anne Keefer, Michael Zeiler, Jana Rühl, Florian Weidinger und Alina Baumgartner.

2022_10_17_digiDEM Gruppenfoto Bukarest_bearbeitet_IHO_Fotoverweis digiDEM Bayern
Aufruf zur Studienteilnahme:
Das Demenz-Forschungsprojekt digiDEM Bayern zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Menschen mit Gedächtnisbeeinträchtigungen oder Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Dafür suchen wir weiterhin Teilnehmende in ganz Bayern:
  • Forschungspartner: Als Forschungspartner befragen Sie Betroffene im Verlauf von drei Jahren zu ihrer Versorgungssituation. In Frage kommen zum Beispiel Beratungsstellen, Fachstellen für pflegende Angehörige, Arztpraxen oder Gedächtnisambulanzen. Sie können die Befragungen aber auch als Einzel-Person durchführen. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Betroffene: Sie leiden unter Gedächtnisproblemen oder bemerken dies verstärkt bei einem Angehörigen? In persönlich geführten Befragungen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Situation zu schildern. Tragen Sie aktiv dazu bei, die Versorgungssituation nachhaltig zu verbessern. Weitere Informationen gibt es hier.

Über digiDEM Bayern

Das Forschungsprojekt ist eine Kooperation von:
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