Schlafmangel ist längst als bedeutendes Problem anerkannt. Forschende aus den USA wiesen nach, weshalb besonders ältere Frauen auf die richtige Schlafdauer achten sollten. Denn die Schlafdauer sagt das zukünftige Risiko für kognitive Beeinträchtigungen einschließlich Demenz voraus.

Wussten Sie, dass die erste experimentelle Studie zum Schlafentzug an Menschen im Jahr 1896 stattfand? Seither gibt es zahlreiche Belege dafür, dass Schlafmangel die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.

Eine Studie ergab: „Bei älteren Frauen sagt die übliche Schlafdauer das zukünftige Risiko für kognitive Beeinträchtigungen einschließlich Demenz voraus, unabhängig von vaskulären Risikofaktoren“. Für die Studie haben die Teilnehmerinnen dabei die jeweilige Schlafdauer selbst angegeben. Die Nachbeobachtungszeit betrug mehr als sieben Jahre. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia

Forschende aus den USA wiesen nach, weshalb besonders ältere Frauen auf die richtige Schlafdauer achten sollten.
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Kurzschläferin oder Langschläferin?

Sowohl Kurzschläferinnen mit einer nächtlichen Schlafdauer von bis zu sechs Stunden als auch Langschläferinnen mit mehr als acht Stunden pro Nacht wiesen einen stärkeren kognitiven Abbau und ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen einschließlich Demenz auf. Verglichen wurden diese Ergebnisse mit den Berichten jener Frauen, die jede Nacht sieben Stunden schliefen. Bei den Kurzschläferinnen war das Risiko um 36 Prozent, bei den Langschläferinnen ohne Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems um 35 Prozent erhöht.

Depressionen: kein großer Einfluss auf das Ergebnis

Als ein weiteres Ergebnis berichteten die Forschenden unterschiedliche Beobachtungen. Obwohl Teilnehmerinnen mit einer früheren Depression eine eher eine kurze Schlafdauer hatten als Teilnehmer ohne Depressionen, hatten die Depressionen selbst keinen großen Einfluss auf das Ergebnis.

Kurzschläferinnen klagten über mehr Schlaflosigkeitssymptome sowie häufigeres Schnarchen und Schläfrigkeit. Demgegenüber wiesen zwar auch Langschläfer häufiges Schnarchen und Schläfrigkeit auf, mehr Schlaflosigkeitssymptome traten aber nicht auf.

Zusammenfassend betonen die Wissenschaftler: „Diese Ergebnisse untermauern nicht nur die wichtige Rolle der Schlafdauer bei der Bestimmung des kognitiven Abbaus, sondern unterstützen auch die hypothetische unerwünschte Wirkung von chronischem Schlafmangel auf die pathologische Alterung des Gehirns.“

Tipp für die Praxis: Ein erholsamer Schlaf ist wichtig, um einer Demenz vorzubeugen. Achten Sie darauf, dass Ihre Schlafdauer nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang ist.

Hier geht’s zur Studie:

Sleep duration, cognitive decline, and dementia risk in older women

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Wenn weniger Schlaf zum Demenzrisiko wird

Höheres Demenzrisiko durch geringe Schlafdauer

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